Die Nestroy-Spiele Schwechat sind ein seit 1973 alljährlich stattfindendes Theaterfestival im Schloss Rothmühle in Rannersdorf, einem Stadtteil von Schwechat in Niederösterreich. 2023 wurde der Name in NESTROY Spiele Schwechat geändert.
Die Nestroy-Spiele Schwechat wurden 1973 vom Nestroy-Komitee der Stadt Schwechat gegründet.
Initiator war der Leiter des Amateurtheaters „St. Jakob“, Walter Mock (1927–1985).
Als Regisseur und künstlerischer Leiter wurde Peter Gruber gewonnen, der bis 2022 inszenierte und als Intendant fungierte.[1]
Als Veranstaltungsstätte wurde das Schloss Rothmühle in Rannersdorf ausgewählt. Bereits 1972 war dort von der Gruppe „St. Jakob“, die sich schon vor der Gründungsphase der Nestroy-Spiele Schwechat durch Tourneen Respekt im Ausland geschaffen hatte (Deutschland, Schweiz, Tschechoslowakei, Holland etc.), Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ im Schlosshof aufgeführt worden.
Nachdem ihr ehemaliges Probenhaus in der ehemaligen Brauerei Schwechat im Sommer 1980 abgerissen wurde, übersiedelte die Spieltruppe zunächst in ein Provisorium, eine Bundesheer-Baracke.
Als im April 1985 das Schwechater „Elite-Kino“ zusperren musste, beschloss der Gemeinderat 1988 den Ankauf des Hauses, das in den folgenden drei Jahren mit großem Kostenaufwand umgebaut und 1991 als kleiner Mehrzweck-Veranstaltungsort eröffnet wurde. In diesem neuen Theater Forum Schwechat wurde einige Jahre lang geprobt, ehe, um so Kollisionen entgehen zu können, ein eigener Proberaum in der Himbergerstrasse angemietet wurde.
Die Nestroy-Spiele 2020 wurden aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.[2] Mit der 50. Ausgabe der Spiele nahm Intendant und Regisseur Peter Gruber 2022 Abschied, zum Nachfolger wurde Christian Graf bestellt.[1][3]
Zielsetzung
Das „Nestroy-Ensemble Schwechat“ hat sich der Aufgabe verschrieben, auch selten gespielte und unbekannte Stücke von Johann Nepomuk Nestroy aufzuführen.
So brachten die Nestroy-Spiele Schwechat 40 der 83 Nestroy-Stücke auf die Bühne. Einen Jux will er sich machen, Weder Lorbeerbaum noch Bettelstab und Zu ebener Erde und erster Stock wurden bisher dreimal aufgeführt. 9 Stücke wurden (Theaterg’schichten, Freiheit in Krähwinkel, Zeitvertreib, Frühere Verhältnisse, Der böse Geist Lumpazivagabundus, Nachtwandler, "Wohnung zu vermieten", "Nur Ruhe!" und Das Mädl aus der Vorstadt) doppelt aufgeführt.
Die Aufführungen finden fünf Wochen lang Ende Juni bis Ende Juli, jeweils viermal pro Woche statt.
Gleichzeitig treffen sich seit 1975 Nestroy-Forscher zu den Internationalen Nestroy-Gesprächen.
In Nebenveranstaltungen gastierten Kabarettisten und Schauspieler, darunter Josef Hader, Konstantin Wecker, Elfriede Ott oder Chris Lohner. Von 2006 bis 2019 gab es sonntags auch ein "Nestroy-Frühstück", halb-szenische Lesungen und Auftritte mit Texten von Nestroy oder ihm in irgendeiner Weise nahestehenden Autoren.