Hergestellt wurde die aus den Typen Neptun 388, Neptun 401 und Neptun 403 weiterentwickelte Baureihe von 1977 bis 1985 in 33 Einheiten. Vorgesehen sind die Schiffe vorwiegend für den kombinierten Transport von Stückgut, Containern, sowie Holz und auch Schüttgutladungen.
Erstes Schiff und Namensgeber der Serie war die am 29. November 1977 übergebene Cam Doussié mit der Baunummer 421.[1] Die in Kamerun beheimatete Cam Doussié sank am 2. März 1987 nach einer Kollision auf der Position 31° 54′ N, 10° 25′ W31.9-10.416666666667, wobei ein Toter zu beklagen war.[1]
Das zweite Schiff dieser Serie war die Sol Tulla, welche nach mehreren Umbenennungen am 16. August 1992 als United Sing auf der Position 23° 13′ N, 117° 15′ O23.216666666667117.25 strandete und dabei zum Totalverlust wurde.[2]
Die folgende Sagaland mit der Baunummer 423 war ab dem 29. Oktober 2000 das erste Schiff der Serie, welches nach nur 22 Dienstjahren als thailändische Jutha Sarunpak in Chittagong abgebrochen wurde.[3]
Auch das vierte Schiff der Baureihe, die Sol Laila erwies sich als unglücklich und sank als Raya Eclat am 5. April 1984 nach einer Kollision auf der Position 22° 8′ 31″ N, 114° 19′ 52″ O22.141944444444114.33111111111.[4]
Eine Sonderstellung nimmt das siebente Schiff der Serie, die als Pasewalk auf Kiel gelegte und am 29. Dezember 1978 auf den Namen Fliegerkosmonaut der DDR Sigmund Jähn getaufte Baunummer 427 ein. Selbst die weit nach achtern gezogene Back des Typ 421 war zu kurz um diesen vermutlich längsten Schiffsnamen der deutschen Nachkriegsgeschichte in einem Stück auszuschreiben, woraufhin man ihn in zwei Zeilen am Bug anbrachte. Das nach mehreren Umbenennungen ab 1997 unter dem Namen Loretta D. fahrende Schiff erreichte am 27. Mai 2009 das indische Alang, wo es am 5. Juni zum Abbruch auf den Strand gesetzt wurde.[5]
Den Abschluss der erfolgreichen Baureihe bildete die im September 1985 fertiggestellte Laplandia.[6]
Technik
Angetrieben wurden die Schiffe von einem in MAN-Lizenz gefertigten 6620 kW Zweitakt-Dieselmotor des Typs K9Z 60/105 E des Herstellers VEB Maschinenbau Halberstadt der direkt auf einen Festpropeller wirkt. Die Maschinenanlage ist für wachfreien Betrieb eingerichtet.
Die mit einem Wulstbug versehenen Rümpfe sind in Sektionsbauweise zusammengefügt. Der mit Einzelkammern ausgestattete Wohn- und Arbeitsbereich der achtern angeordneten Decksaufbauten ist klimatisiert.
Die drei Laderäume mit einem Rauminhalt von 18.432 m³ Kornraum und 17.000 m³ Ballenraum verfügen über Zwischendecks mit Staplerverstärkten Glattdecklukendeckeln, die Laderäume II und III werden mit mittschiffs geteilten Faltlukendeckeln verschlossen.
1982 Allgäu, 1989 Marine Brave, 1994 Hau Giang 02, 2003 Ho Tay, 2008 Taylor, ab 26. September 2008 in Chittagong abgebrochen
Pritzwalk
426
7818456
1978
DSR, Rostock
1993 Katina, 1994 Pritzwalk, 2003 Safmarine Lobito, 2005 Anna K, ab 22. März 2010 verschrottet
Pasewalk
427
7824039
30. März 1979
DSR, Rostock
29. Dezember 1978 als Fliegerkosmonaut der DDR Sigmund Jähn vom Stapel, 1990 Sigmund Jähn, 1997 Loretta D, am 5. Juni 2009 zum Abbruch in Alang gestrandet
Soldrott
428
7921253
Juni 1979
Soldrott, Norwegen
1982 Galatee, 1990 Hibiscus, 1995 Louis, 79212532008 in Indien verschrottet
Pasewalk
429
7906980
1979
DSR, Rostock
1997 Tolteca, 1998 Nirint Trader, 1999 Irini Trader, ab 20. März 2010 verschrottet
Pacific Dragon
430
7932707
1979
–
1984 Huey An, 1987 Sea Pearl, 1992 Kota Mutiara, 1996 Dimko Glory, 1996 African Cape, 1998 Florence Star, 1999 North Star, 2001 East Star, 2003 Gumbong, seit 10. Januar 2011 nicht mehr im Register
Crimmitschau
431
7932719
1979
DSR, Rostock
ab 19. August 2009 in Alang verschrottet
Glauchau
432
8031079
1980
DSR, Rostock
1997 African Lake, 1999 Sunray Anna, 2003 Santa Maria, 2006 Maria, 2008 Cathy Spirit, ab 28. April 2009 in Indien verschrottet
Merkur Sea
433
8031081
1980
–
1981 Egizia, 1986 Orinoco, 1995 Delmas Kourou, 1996 Orinoco, 1999 Aion, 2004 Ayon, 2008 Aion, am 27. Februar 2013 zum Abbruch in Zhangjiagang eingetroffen
Thesee
434
8031093
1980
Société Navale Caennaise, Caen
1992 Ville De Dakar, 1994 Thesee, 1994 Patrick Delmas, 1997 Jason Venture, 1997 Captain P, am 18. August 2009 zum Abbruch in Alang gestrandet
Merkur River
435
8031108
1980
–
1981 Lloyd Hudson, 1982 Merkur River, 1986 Ville De Matam, 1994 Hebe, 1994 Georges Delmas, 1997 Hebe, 1997 Angeliki, 1998 Monagas II, 2003 Nirint Challenger, 2003 Challenger, 2003 Safmarine Gabon, 2007 Iris K, 2009 Iris, am 11. September 2009 zum Abbruch in Tai-Chung eingetroffen
Karl H. Struve: VEB Schiffswerft Neptun-Rostock, Neptun Type-421. In: Marine News. World Ship Society, 2002, ISSN0025-3243, S.26–29.
Manfred Neumann, Dietrich Strobel: Vom Kutter zum Containerschiff. Schiffe von DDR-Werften in Text und Bild. 1. Auflage. VEB Verlag Technik, Berlin 1981.
Gert Uwe Detlefsen, Eilhart Buttkus, Detlefsen, Gert Uwe, Wolfgang Kramer: Deutsche Reedereien. VEB Deutsche Seereederei Rostock. Band23. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 2005, ISBN 3-928473-81-6.