Naturbahnrodel-Weltmeisterschaft 2011

Logo der Naturbahnrodel-Weltmeisterschaft 2011

Die 18. FIL Naturbahnrodel-Weltmeisterschaft fand vom 26. bis 30. Januar 2011 auf der Naturrodelbahn Grantau in Umhausen im österreichischen Bundesland Tirol statt. Nach dem Anreisetag und einem Trainingstag fanden am Freitag, den 28. Januar, der Mannschaftswettbewerb und die Eröffnungsfeier statt. Am Samstag wurden beide Wertungsläufe der Doppelsitzer, die ersten beiden Wertungsläufe im Damen-Einsitzer und der erste Wertungslauf im Herren-Einsitzer ausgetragen. Am Sonntag, den 30. Januar, wurde die Weltmeisterschaft mit dem dritten Wertungslauf im Damen-Einsitzer sowie dem zweiten und dritten Wertungslauf im Herren-Einsitzer beendet. An den Wertungsläufen nahmen insgesamt 72 Rodler und Rodlerinnen aus 13 Ländern teil. Die Weltmeistertitel gingen an die Italienerin Renate Gietl im Einsitzer der Damen, den Österreicher Gerald Kammerlander im Einsitzer der Herren sowie die Russen Pawel Porschnew und Iwan Lasarew im Doppelsitzer. Den Mannschaftswettbewerb gewann das Team Italien I mit Renate Gietl, Anton Blasbichler, Patrick Pigneter und Florian Clara.

Technische Daten der Naturrodelbahn

Name Naturrodelbahn Grantau
Koordinaten 47° 7′ 8.67″ Nord, 10° 55′ 46.75″ Ost
Seehöhe Start 1160 m
Seehöhe Ziel 1040 m
Höhendifferenz 0120 m
Streckenlänge 0955 m
Durchschnittl. Gefälle 0012,6 %

Einsitzer Herren

Platz Name Zeit
01 Osterreich Gerald Kammerlander 3:37,61 min
02 Osterreich Robert Batkowski + 00,04 s
03 Italien Patrick Pigneter + 00,34 s
04 Osterreich Thomas Kammerlander + 00,98 s
05 Italien Rudi Resch + 01,07 s
06 Italien Florian Breitenberger + 01,24 s
07 Italien Florian Clara + 01,49 s
08 Italien Anton Blasbichler + 02,18 s
09 Osterreich Florian Batkowski + 03,17 s
10 Italien Hannes Clara + 03,56 s
11 Osterreich Gernot Schwab + 04,15 s
12 Deutschland Georg Maurer + 04,83 s
13 Italien Stefan Gruber + 05,05 s
14 Osterreich Thomas Schopf + 05,23 s
15 Kanada Kaj Johnson + 05,25 s
16 Polen Adam Jędrzejko + 07,29 s
17 Russland Juri Talych + 07,47 s
18 Slowenien Žiga Pagon + 07,54 s
19 Deutschland Björn Kierspel + 08,24 s
20 Bulgarien Galabin Bozew + 09,13 s
21 Kanada John Gibson + 09,79 s
22 Kanada Greg Jones + 10,18 s
23 Polen Damian Waniczek + 10,61 s
24 Deutschland Christian Wichan + 12,37 s
25 Slowenien Matic Nemc + 13,01 s
26 Slowenien Miha Meglič + 13,55 s
27 Polen Andrzej Laszczak + 15,18 s
28 Ukraine Marjan Husner + 18,96 s
29 Bulgarien Petar Sawow + 19,87 s
30 Ukraine Ihor Senjuk + 21,66 s
31 Schweden Michael Törnquist + 23,83 s
32 Vereinigtes Konigreich David Scott + 25,96 s
33 Rumänien Cosmin Codin + 27,53 s
34 Rumänien Bogdan Moroșan + 27,87 s
35 Bulgarien Jusuf Kasow + 31,85 s
36 Schweiz Daniel Hofmann + 32,10 s
37 Rumänien Alexandru Vîlcan + 33,77 s
38 Ukraine Andrij Wertschuk + 34,48 s
39 Vereinigtes Konigreich Ben Macintosh + 43,21 s
40 Bulgarien Georgi Antschow + 1:05,15 min
Russland Pawel Silin DNS (1. Lauf)
Vereinigtes Konigreich Sam Wake DNS (1. Lauf)
Russland Iwan Lasarew DNS (1. Lauf)
Rumänien Bogdan Filimon DNS (1. Lauf)
Russland Ilja Tarassow DNS (1. Lauf)
Russland Stanislaw Kowschik DNS (1. Lauf)
Ukraine Andrij Tolopko DNF (2. Lauf)


Datum: 29. Januar (1. Wertungslauf) und 30. Januar 2011 (2. und 3. Wertungslauf)

Gerald Kammerlander aus Österreich fuhr im ersten der drei Wertungsläufe die schnellste Zeit. Danach reichte ihm zweimal die drittbeste Zeit zum Gewinn der Goldmedaille vor seinem Landsmann Robert Batkowski, dem Weltmeister von 2003, der nach Lauf eins nur an fünfter Stelle lag, danach zweimal die zweitschnellste Zeit fuhr und im Endklassement nur vier Hundertstelsekunden hinter Kammerlander blieb. Der Titelverteidiger Patrick Pigneter aus Italien lag nach zwei Läufen in Führung, vergab aber mit der nur sechstbesten Zeit im dritten Durchgang die Chance auf den neuerlichen Sieg.

Einsitzer Damen

Platz Name Zeit
01 Italien Renate Gietl 3:40,43 min
02 Russland Jekaterina Lawrentjewa + 00,24 s
03 Italien Melanie Schwarz + 02,88 s
04 Osterreich Melanie Batkowski + 03,23 s
05 Italien Evelin Lanthaler + 06,12 s
06 Italien Sara Bachmann + 06,43 s
07 Deutschland Michaela Maurer + 06,85 s
08 Italien Alexandra Obrist + 07,00 s
09 Osterreich Marlies Wagner + 09,62 s
10 Russland Olga Sidorowa + 09,85 s
11 Russland Ljudmila Aksenenko + 11,06 s
12 Osterreich Tina Unterberger + 11,53 s
13 Osterreich Katrin Mladek + 11,57 s
14 Deutschland Veronika Nachmann + 12,64 s
15 Bosnien und Herzegowina Irma Karišik + 15,35 s
16 Polen Wioletta Ryś + 17,68 s
17 Slowenien Petra Dragičevič + 19,85 s
18 Rumänien Maria Manuela Danci + 35,17 s


Datum: 29. Januar (1. und 2. Wertungslauf) und 30. Januar 2011 (3. Wertungslauf)

Die Italienerin Renate Gietl verteidigte mit Laufbestzeiten im zweiten und dritten Wertungsdurchgang erfolgreich ihren Weltmeistertitel von 2009. Die Russin Jekaterina Lawrentjewa – Weltmeisterin der Jahre 2000, 2005 und 2007 – erzielte im ersten und im dritten Lauf (ex aequo mit Gietl) die schnellste Zeit, verlor aber im zweiten Durchgang knapp drei Zehntelsekunden auf die Italienerin und wurde schließlich wie bei der letzten WM Zweite. Die Bronzemedaille ging an die Italienerin Melanie Schwarz.

Doppelsitzer

Platz Name Zeit
01 Russland Pawel PorschnewIwan Lasarew 2:33,24 min
02 Italien Patrick PigneterFlorian Clara + 00,66 s
03 Polen Andrzej LaszczakDamian Waniczek + 02,02 s
04 Osterreich Christian SchatzGerhard Mühlbacher + 02,06 s
05 Italien Florian BreitenbergerDavid Mair + 02,14 s
06 Osterreich Christian SchopfAndreas Schopf + 02,33 s
07 Deutschland Björn KierspelChristian Wichan + 03,97 s
08 Osterreich Christoph KnauderThomas Knauder + 04,48 s
09 Russland Stanislaw KowschikIlja Tarassow + 04,63 s
10 Russland Pawel SilinIlja Korobow + 07,72 s
11 Bulgarien Galabin BozewPetar Sawow + 13,83 s
Rumänien Bogdan MoroșanBogdan Filimon DNS (1. Lauf)


Datum: 29. Januar 2011 (beide Wertungsläufe)

Die Russen Pawel Porschnew und Iwan Lasarew fuhren im ersten Wertungslauf die schnellste Zeit, im zweiten die zweitschnellste und wurden zum dritten Mal nach 2005 und 2007 Weltmeister im Doppelsitzer. Platz zwei ging an die Titelverteidiger Patrick Pigneter und Florian Clara aus Italien. Sie lagen nach dem ersten Lauf an dritter Position und verbesserten sich mit der Bestzeit im zweiten Lauf noch um einen Rang. Die Bronzemedaille gewannen wie schon bei den Weltmeisterschaften 2000, 2005 und 2009 die Polen Andrzej Laszczak und Damian Waniczek. Sie lagen nach Lauf eins nur an sechster Stelle und erreichten mit der drittschnellsten Zeit im zweiten Durchgang noch einen Podestplatz, vier Hundertstelsekunden vor den Österreichern Christian Schatz und Gerhard Mühlbacher, die mit der zweitschnellsten Zeit im ersten Lauf noch auf Medaillenkurs lagen, im zweiten Durchgang aber nur die sechstbeste Zeit erzielten.

Mannschaftswettbewerb

Platz Name Punkte
1 Italien Italien I
Renate Gietl
Anton Blasbichler
Patrick PigneterFlorian Clara
79
2 Osterreich Österreich I
Melanie Batkowski
Gerald Kammerlander
Christian SchatzGerhard Mühlbacher
72
3 Russland Russland I
Jekaterina Lawrentjewa
Juri Talych
Pawel PorschnewIwan Lasarew
71
4 Osterreich Österreich II
Marlies Wagner
Thomas Kammerlander
Christian SchopfAndreas Schopf
68
5 Italien Italien II
Melanie Schwarz
Hannes Clara
Florian BreitenbergerDavid Mair
61
6 Deutschland Deutschland
Michaela Maurer
Georg Maurer
Björn KierspelChristian Wichan
53
7 Russland Russland II
Ljudmila Aksenenko
Stanislaw Kowschik
Stanislaw KowschikIlja Tarassow
44
8 Polen Polen
Wioletta Ryś
Adam Jędrzejko
Andrzej LaszczakDamian Waniczek
43
9 Bulgarien Bulgarien / Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina
Irma Karišik
Galabin Bozew
Galabin BozewPetar Sawow
37


Datum: 28. Januar 2011

Den Mannschaftswettbewerb gewann mit der höchsten Punkteanzahl, der besten Gesamtlaufzeit sowie der schnellsten Zeit im Damen-Einsitzer das Team Italien I, das in derselben Zusammensetzung bereits 2009 Weltmeister war. Die Silbermedaille ging an das Team Österreich I vor dem Team Russland I, das im Doppelsitzer die schnellste Zeit fuhr. Das viertplatzierte Team Österreich II gewann den Herren-Einsitzerlauf und hatte eine um fünf Hundertstelsekunden bessere Gesamtzeit als das drittplatzierte russische Team, aber drei Punkte weniger. Am Start waren neun Mannschaften, wobei Italien, Österreich und Russland jeweils zwei und Deutschland sowie Polen ein Team stellten. Hinzu kam ein gemischtes Team mit Rodlern aus Bulgarien und Bosnien-Herzegowina.

Medaillenspiegel

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1. Italien Italien 2 1 2 5
2. Osterreich Österreich 1 2 3
3. Russland Russland 1 1 1 3
4. Polen Polen 1 1