Der Nationalpark Port-Cros umfasst die beinah vollständig unter Naturschutz stehende Inseln Porquerolles, Port-Cros und die vorgelagerten kleinen Inseln Bagaud, Gabinière und Rascas einschließlich eines 600 Meter breiten marinen Schutzgürtels um die Küstenlinie, insgesamt 700 Hektar Land und 1288 Hektar umliegende Wasserflächen. Der Nationalpark ist der erste Nationalpark Europas, der terrestrische und maritime Zonen vereint. Seit 1971 stehen auch ein 1000 Hektar großes Gebiet auf der Nachbarinsel Porquerolles und das dort ansässige staatliche Institut für Meeresbotanik (Conservatoire Botanique National Méditerranéen de Porquerolles) unter der Verwaltung des Nationalparks. Die etwa 30 ständig auf der Insel lebenden Einwohner sind den strengen Auflagen der Nationalparkverwaltung ebenso unterworfen wie die per Schiff ankommenden Tagesgäste. Das Baden ist an genau drei Stränden erlaubt. Rauchen oder das Mitführen von Hunden ist weitgehend, teils unter Androhung erheblicher Strafen verboten.
Laut dem Botanik-Institut auf Porquerolles gibt es auf Port-Cros circa 530 einheimische Pflanzenarten, darunter einige, die nur auf der Insel vorkommen. Da das Gebiet seit 1890 nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird, ist es fast vollständig waldbedeckt, vorwiegend mit Steineichenwäldern (der ursprünglichen Hartlaubvegetation des Raumes), sowie Strandkiefern und Erdbeerbäumen.
Die vom Aussterben bedrohte Mittelmeer-Mönchsrobbe soll im Nationalpark wieder angesiedelt werden.
Die Insel, deren Natur und Schönheit Anfang der 1920er-Jahre einer Hotelbebauung zum Opfer zu fallen drohte, wurde von der Eigentümerfamilie der Französischen Republik überschrieben mit der Auflage, dort einen Nationalpark einzurichten und für alle Zukunft zu unterhalten. In den Jahrzehnten zuvor waren hier regelmäßig renommierte Künstler wie André Gide und Paul Valéry zur Sommerfrische. Der ehemalige, zum Gästehaus umgestaltete Herrensitz, Maison d’Hélène, ist noch heute das einzige zugelassene Hotel. Früher kam auch der ehemalige französische StaatspräsidentFrançois Mitterrand regelmäßig in das Maison d’Hélène und brachte bei einem Besuch den damaligen BundeskanzlerHelmut Kohl mit.[1]
Literatur
Symposium on biodiversity and tourism : placing tourism in the landscapes of diversities : a dialogue between nature and culture. (2001 Jan) Insula, Paris (ISSN1021-0814); year 10 no 1.
Pierre Merveilleux du Vignaux: Atlas du parc national de Port-Cros. Parc National de Port-Cros, Hyères 1999, ISBN 2-903330-10-7
Scientific reports of the Port-Cros National Park / Parc National de Port-Cros. - Hyères, 1989- (Zeitschrift)