Das Komitee betrieb ab Juli 1950 den Radiosender Radio Freies Europa. Löhne, laufende Ausgaben und technischen Einrichtungen wurden von der US-Regierung finanziert. Die CIA stellte dafür eine komplette, in Deutschland installierte Sendeanlage zur Verfügung.[4] Nach Einschätzung von Bernd Stöver handelte es sich bei dem Sender um „die erste antikommunistische Station, die dezidiert für die Befreiung des sowjetisch kontrollierten Osteuropa gegründet und dafür bewusst aus dem Verantwortungsbereich der offiziellen US-Politik ausgegliedert worden war.“[5]
Das Komitee schenkte den Bewohnern West-Berlins als Symbol der Freiheit die Freiheitsglocke, die seit 1950 im Rathaus Schöneberg hängt. Sie wurde nach ihrem Vorbild, der amerikanischen Liberty Bell geschaffen. Der Historiker Dominik Geppert bewertet dieses Geschenk als die „massenwirksamste Propaganda-Aktion“ des 1950 ins Leben gerufenen „Kreuzzug[s] für die Freiheit“ des Nationalkomitees im „auf Berlin fokussierten antikommunistischen Kampfgeist jener Jahre“.[6]
Nach Einschätzung von Tim Weiner war das Komitee „eine der vielen Tarnorganisationen der CIA in den Vereinigten Staaten“.[7]
↑Andrew Defty: Britain, America and Anti-Communist Propaganda, 1945–1958. The Information Research Department. Routledge, London/New York 2004, S. 148.
↑Lars Fredrik Stöcker: Bridging the Baltic Sea. Networks of Resistance and Opposition during the Cold War. Lexington Books, London 2017, S. 68.
↑Stefan Meining: Eine Moschee in Deutschland: Nazis, Geheimdienste und der Aufstieg des politischen Islam im Westen. C.H.Beck 2011, S. 65f
↑Bernd Stöver: Das Veto der Bombe. Amerikanische Liberation Policy im Jahr 1956: Das Beispiel Radio Freies Europa. In: Roger Engelmann, Thomas Grossbölting, Hermann Wentker (Hg.): Kommunismus in der Krise: die Entstalinisierung 1956 und die Folgen, Vandenhoeck & Ruprecht, 2008, S. 207ff
↑Dominik Geppert: Symbolische Politik: Berliner Konjunkturen der Erinnerung an die Luftbrücke. In: Helmut Trotnow (Hrsg.): Die Berliner Luftbrücke: Ereignis und Erinnerung. Für das AlliiertenMuseum, Frank & Timme, Berlin 2010, ISBN 978-3-86596-267-6, S. 140; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
↑Tim Weiner: CIA: Die ganze Geschichte. Fischer Verlag, 2011, E-Book ohne Seitenzahlen