Nationale Front (Libyen)

حزب الجبهة الوطنية
Nationale Front
Partei­vorsitzender Mohamed el-Magariaf
Gründung Mai 2012 von der Nationalen Front für die Rettung Libyens
Aus­richtung Liberalismus,[1] Progressivismus,[2]
Website http://www.jabha.ly/

Die Nationale Front,[3] (vollständiger Name Partei der Nationalen Front;[4][5] arabisch حزب الجبهة الوطنية, DMG Hizb al-Dschabha al-Wataniyya)[6] ist eine libysche politische Partei, die im Mai 2012 gegründet wurde.

Sie ist eng verbunden mit der Nationalen Front für die Rettung Libyens (NFSL), einer 1981 gegründeten ehemaligen Widerstandsbewegung gegen die Herrschaft von Muammar al-Gaddafi. Die Partei wird von Yusef el-Magariaf, einem intellektuellen Dissidenten aus Ostlibyen, geleitet.[7]

Ziele und Inhalte

Die Nationale Front wird als liberal und fortschrittlich betrachtet.[2] Sie strebt eine demokratische Regierung und einen bestimmten Grad an Dezentralisierung an, lehnt jedoch ein föderales System ab.[8] Die Hochburgen der Partei der Nationalen Front sind in der östlichen Region Kyrenaika.[6]

Das Parteiprogramm strebt vordergründig den Wiederaufbau Libyens an. Es unterstützt Frauenrechte, freie Wahlen und demokratische Veränderungen.

Wahl und Regierungsführung

Bei der Wahl zum libyschen Nationalkongress 2012 gewann die Nationale Front drei der 80 für Parteilisten verfügbaren Sitze (120 waren für Parteilose reserviert). Am 9. August wurde der Vorsitzende der Nationalen Front, el-Magariaf, zum Präsidenten des Nationalkongresses, und damit interimistischen Staatsoberhaupt, gewählt. Die Partei für Gerechtigkeit und Aufbau der islamistischen Muslimbruderschaft hatte el-Magariaf aus taktischen Gründen unterstützt, um später ihren Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten durchzusetzen. Aber auch bei der Wahl des Regierungschefs setzte sich der Kandidat der Nationalen Front, Mustafa Abu Schagur, durch.[4]

Einzelnachweise

  1. Libyen: Kleinere liberale Partei erzielte drei Mandate, Tiroler Tageszeitung, 18. Juli 2012
  2. a b Umar Khan: Libya's delayed elections are hard to call In: The Guardian, 5. Juni 2012. Abgerufen am 2. Juli 2012 
  3. Astrid Frefel: Der Ghadhafi-Gegner Magariaf neuer interimistischer Staatschef, Neue Zürcher Zeitung, 10. August 2012
    Libyen: Parlament wählt Gaddafi-Gegner, DW, 10. August 2012
    Arabischer Frühling: Ex-Regierungschef Dschibril Wahlsieger in Libyen (Memento vom 20. Juli 2012 im Internet Archive), Financial Times Deutschland, 18. Juli 2012
    Maggie Michael: Nach Sturz Gaddafis: Jubelstimmung bei erster freier Wahl in Libyen, Frankfurter Rundschau, 7. Juli 2012
  4. a b Neuer Ministerpräsident in Libyen, merkur-online.de, 13. September 2012
  5. Wahl zum Präsidenten des Nationalkongresses: Magarief ist der neue starke Mann Libyens (Memento vom 11. August 2012 im Internet Archive), Tagesschau.de, 10. August 2012
    Übergangspräsident in Libyen Parlament wählt al-Magarief zum Vorsitzenden, Stern, 10. August 2012
  6. a b Patrick Haimzadeh: Libya’s Unquiet Election (Memento des Originals vom 16. Juni 2013 im Internet Archive) In: Middle East Online, 3. Juli 2012. Abgerufen am 5. Juli 2012  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.middle-east-online.com 
  7. Margaret Coker: Libya Election Panel Battles Ghosts In: The Wall Street Journal, 22. Juni 2012 
  8. Umar Khan: Party Profile: The National Front In: Libya Herald, 30. Juni 2012