Es sind ausdauerndekrautige Pflanzen. Oft bilden sie Rhizome als Überdauerungsorgane. Die wechselständig, spiralig und grundständig zusammenstehenden Laubblätter sind ungestielt. Die parallelnervige und ganzrandige Blattspreite ist meist isobifacial.
Die dreikammerigen Kapselfrüchte sind von den Blütenhüllblättern umgeben und bleiben sehr lange an den Pflanzen erhalten. Die Samen enthalten helobiales Endosperm.
Der Familienname Nartheciaceae wurde 1846 durch Elias Magnus Fries in Jonas Bjurzon: Skandinaviens Växtfamiljer i sammandrag framställda, Upsala, S. 64 veröffentlicht. Typusgattung ist NartheciumHuds.; dessen wissenschaftliche Name sich vom griechischen Wort narthex für Stab ableitet, dies bezieht sich auf die Blütenstandsform.
Die Stellung der Gattungen, die heute in die Nartheciaceae eingeordnet sind, wurde lange diskutiert. Lange Zeit wurden sie in die Liliaceae eingeordnet, Dahlgren et al. 1985 stellte sie zusammen mit Gattungen der heutigen Tofieldiaceae und Petrosaviaceae in die Melanthiaceae und Tamura 1998 ordnete sie in die Petrosaviaceae ein. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass sie den Burmanniaceae, Dioscoreaceae, Taccaceae und Thismiaceae nahestehen und als basale Gruppe in die Ordnung der Dioscoreales gehören (Caddick et al. 2000, 2002). Die monotypische Gattung MetanartheciumMaxim. wurde lange diskutiert und die einzige Art Metanarthecium luteovirideMaxim. mit zwei Varietäten von den Kurilen bis Japan und Korea wurde von Merckx et al. 2008 in die Gattung Aletris als Aletris luteoviridis(Maxim.) Franch. eingegliedert.
Es gibt fünf Gattungen mit 35 Arten in der Familie der Nartheciaceae:[1]
AletrisL.: Sie ist mit 24 Arten in Nordamerika, auf den Bahamas und im östlichen Asien verbreitet.[2][3] Darunter:
MetanartheciumMaxim.: Sie umfasst nur eine Art. Sie wird vom manchen Autoren auch als Aletris luteoviridis(Maxim.) Franch. in die Gattung Aletris gestellt.[1]
Metanarthecium luteovirideMaxim.: Sie kommt von den Kurilen bis Japan und im südlichen Korea vor. Sie umfasst zwei Varietäten.[1]
NartheciumHuds.: Die sieben Arten sind auf der Nordhalbkugel verbreitet.[5][1]
NietneriaKlotzsch ex Benth.: Sie ist mit nur zwei Arten vom südöstlichen Venezuela bis zum westlichen Guyana und dem nördlichen Brasilien verbreitet.[1]
L. R. Caddick, J. R. Rudall, P. Wilkin, T. A. J. Heddersonn & Mark W. Chase: Phylogenetics of Dioscoreales based on combined analyses of morphological and molecular data., in Bot. J. Linn. Soc., 138, 2002.
Vincent Merckx, Peter Schols, Koen Geuten, Suzy Huysmans & Erik Smets: Phylogenetic Relationships in Nartheciaceae (Dioscoreales), with Focus on Pollen and Orbicule Morphology, in Belgian Journal of Botany, Volume 141, Number 1, September 2008, S. 64–77: Volltext-PDF.
S. G. Aiken, M. J. Dallwitz, L. L. Consaul, C. L. McJannet, L. J. Gillespie, R. L. Boles, G. W. Argus, J. M. Gillett, P. J. Scott, R. Elven, M. C. LeBlanc, A. K. Brysting & H. Solstad: Nartheciaceae in Flora of the Canadian Arctic Archipelago: im wayback Archiv. (Memento vom 26. Februar 2005 im Internet Archive) (englisch – Historisch im erweiterten Umfang)
Einzelnachweise
↑ abcdefNartheciaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 5. Mai 2020.
↑Victoria I. Sullivan: Aletris, S. 64 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 26: Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2002, ISBN 0-19-515208-5 (englisch).
↑ abKenneth R. Robertson: Lophiola, S. 48 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 26: Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2002, ISBN 0-19-515208-5 (englisch).
↑Frederick H. Utech: Narthecium, S. 66 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 26: Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2002, ISBN 0-19-515208-5 (englisch).