Nacken (Solingen)

Nacken
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 10′ N, 7° 3′ OKoordinaten: 51° 9′ 47″ N, 7° 2′ 53″ O
Höhe: etwa 141–160 m ü. NHN
Postleitzahl: 42655
Vorwahl: 0212
Nacken (Solingen)
Nacken (Solingen)
Lage von Nacken in Solingen
Nacken im Winter
Nacken im Winter

Nacken ist eine Hofschaft in der bergischen Großstadt Solingen.

Lage und Beschreibung

Nacken befindet sich am Ufer des Nacker Baches im äußersten Südwesten des Solinger Stadtbezirks Mitte an der Grenze zu Höhscheid und Merscheid. Der nach dem Ort benannte Nacker Bach entspringt im II. Heidberg, verläuft in südwestlicher Richtung in einem bewaldeten Bachtal über Nacken und Brücke, ehe er schließlich bei Haasenmühle in die Wupper mündet. Die im Talgrund befindliche Hofschaft ist über den Nacker Weg zu erreichen, der im Norden von der Mangenberger Straße und im Süden von der Hossenhauser Straße abzweigt. Im Ort sind noch mehrere historische Fachwerkbauten erhalten, die heute unter Denkmalschutz stehen.

Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach West): Hoffnung, Waardt, Jakobshäuschen, Geilenberg, Kotter Hammer, Hossenhaus, Obenkatternberg, Schaafenmühle, Schmalzgrube und Hübben.

Etymologie

Laut Dittmaier ist Nacken ein Formwort für Bodenerhebungen. Das Wort kommt auch in Vossnacken bei Velbert-Langenberg sowie Scharpenacken bei Wuppertal-Ronsdorf vor.[1]

Geschichte

Nacken war bereits im 15. Jahrhundert vorhanden. Der Ort wird erstmals urkundlich im Zehntregister des Klosters Altenberg aus dem Jahre 1488 als zom Nacken erwähnt.[2] Im Jahre 1639 findet der Ort im reformierten Taufbuch Wald als Auf dem Nacken Erwähnung.[3]

Im Jahre 1715 ist der Ort in dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und als a. Nacken benannt. Er gehörte zur Honschaft Katternberg innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Nacken und die Preußische Uraufnahme von 1844 erneut als Nacken. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort ebenfalls als Nacken verzeichnet.[4]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Nacken zur Bürgermeisterei Höhscheid. 1815/16 lebten 49, im Jahr 1830 59 Menschen im als Weiler bezeichneten Nacken.[5][6] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Katternberg innerhalb der Bürgermeisterei Höhscheid.[5] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zehn Wohnhäuser und zehn landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 68 Einwohner im Ort, davon 15 katholischen und 53 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit acht Wohnhäusern und 80 Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Nacken 14 Wohnhäuser mit 84 Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt der Ortsteil 12 Wohnhäuser mit 75 Einwohnern und gehörte kirchlich zum katholischen Kirchspiel Solingen,[9] 1905 werden elf Wohnhäuser und 89 Einwohner angegeben.[10]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Nacken ein Ortsteil Solingens. Seit den Jahren 1984/1986 stehen von den historischen Fachwerkhäusern in Nacken die Gebäude Nacken 1, 1a, 3, 5, 9 sowie das Gebäude Nacker Weg 47 unter Denkmalschutz.[11]

Commons: Solingen-Nacken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  2. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
  3. Marina Alice Mutz: Nacken. In: Zeitspurensuche. Abgerufen am 1. Januar 2017.
  4. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  5. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  11. Denkmalliste Solingen (Memento vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive). Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 1. Januar 2017 (PDF, Größe: 129 kB).