Durch eine Reihe praktischer Versuche fanden sie ein Stereo-Hauptmikrofonsystem, das eine recht gleichmäßige Verteilung der Phantomschallquellen auf der Stereo-Lautsprecherbasis als Hörereignisrichtung (Schalleinfallswinkel) ergibt, bei einem wirksamen Aufnahmebereich des Mikrofonsystems von ±40,5° = 81°. Dieses System wurde empirisch mit zwei Kleinmembranmikrofonen mit Nierencharakteristik festgelegt. Es ergab sich hierbei ein Gesamt-Achsenwinkel, der mit α = ±45° = 90° nach außen gewinkelt ist und eine Mikrofonbasis von a = 30 cm hat.
Üblicherweise muss dieses spezielle Mikrofonsystem vom Toningenieur aus zwei Einzel-Kleinmembranmikrofonen zusammengesetzt werden. Großmembranmikrofone sollten wegen der unausgeglichenen Richtcharakteristiken bei verschiedenen Frequenzen nicht dazu verwendet werden.
Es erscheint ratsam, selbst mit den beiden Parametern Achsenwinkel α für Δ L und Mikrofonbasis a für Δ t zu experimentieren.
Eine Tonaufnahme mit einem Hauptmikrofonsystem wird häufig noch durch Stützmikrofone ergänzt.
Thomas Görne: Mikrofone in Theorie und Praxis. 8. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 2007, ISBN 978-3-89576-189-8
Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr (Hrsg.), "Handbuch der Tonstudiotechnik", 8., überarbeitete und erweiterte Auflage, 2 Bände, Verlag: Walter de Gruyter, Berlin/Boston, 2014, ISBN 978-3-11-028978-7 oder e-ISBN 978-3-11-031650-6