Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 80 Dörfer, 38 Weiler und 81 Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf N’Guelbély.[2] Auf 34 Siedlungen in N’Guelbély erhebt die Nachbargemeinde Foulatari Anspruch, umgekehrt beansprucht N’Guelbély 45 Siedlungen in Foulatari.[3]
Im Süden hat die Gemeinde Anteil an der weitläufigen Zone der fruchtbaren Mulden von Maïné-Soroa.[4]
Geschichte
Die Landgemeinde N’Guelbély entstand als Verwaltungseinheit im Jahr 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform, als das Gebiet des Kantons Maïné-Soroa auf die Gemeinden Foulatari, Maïné-Soroa und N’Guelbély aufgeteilt wurde.
Die Regionalhauptstadt Diffa wurde im Februar 2015 von der dschihadistischen Terrorgruppe Boko Haram aus Nigeria angegriffen. Bereits seit Mai 2013 waren wegen der Aktivitäten von Boko Haram etwa 150.000 Menschen aus dem Nachbarland Nigeria nach Diffa geflüchtet. Nunmehr gehörte N’Guelbély zu den Orten, die Flüchtlinge aus Diffa aufnahmen.[5] Im Januar 2021 betrug die Gesamtzahl der von Zwangsmigration betroffenen Personen in N’Guelbély 893.[6]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 21.976 Einwohner, die in 2.987 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 1.000 in 173 Haushalten.[7]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 973 Einwohner in 102 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 294 in 51 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 981 in 170 Haushalten.[8]
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 11 Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 9 MNSD-Nassara und 2 PNDS-Tarayya.[10]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 52 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde liegt am Übergang der Zone des Agropastoralismus des Südens zur Zone der reinen Weidewirtschaft des Nordens.[11] Die Fulbe-Viehzüchter von N’Guelbély, Foulatari und Boutti wandern saisonal in der Trockenzeit mit ihren Herden in ein Gebiet nördlich von Gouré. Dorthin ziehen sie sich auch im Fall außergewöhnlicher Dürren oder bei einer Verschlechterung der Sicherheitslage zurück. Im Hauptort N’Guelbély befindet sich ein staatliches Zentrum für Weidewirtschaft.[12] Im Dorf Goudéram gibt es einen Viehmarkt. Der Markttag ist Freitag.[13] Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden.[14] Beim Centre de Formation aux Métiers de N’Guelbély (CFM N’Guelbély) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[15]
↑Abdou Adamou, Barkiré Abdoulaye, Diop Amadou, Giancarlo Pini, Younoussa Seybou, Vieri Tarchiani: Le zonage agro-écologique du Niger. (PDF) Réseau National des Chambres d’Agriculture (RECA), 2. Februar 2010, S. 3 und 9, abgerufen am 27. Februar 2022 (französisch).
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.54 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
↑Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr.32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
↑Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
↑Contribution de la région de Diffa à la révision de la stratégie de réduction de la pauvreté au Niger. Comité régional de la révision de la stratégie de réduction de la pauvreté, région de Diffa, 20. September 2007, S.31 und 34 (pdfhall.com [abgerufen am 4. Juli 2021]).
↑Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2020; abgerufen am 10. November 2020 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/snisnet.net
↑Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 88, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).