Das Gebiet der Gemeinde Muldenhammer erstreckt sich im Bereich des oberen Verlaufs der Zwickauer Mulde sowie der Kleinen Pyra und Großen Pyra. Weite Flächen der Gemeinde sind von Wald bedeckt, darunter der Auerbacher Wald. Das Relief ist im Westteil des Gemeindegebietes von geringen Erhebungen und flachwelligen Senken geprägt. Im Osten dagegen schneiden die Täler zunehmend tiefer ein, so bei Tannenbergsthal und um Morgenröthe-Rautenkranz. Hier vollzieht sich der Übergang vom Vogtland zum Westerzgebirge.
Das System der Verkehrsstraßen ist im westlichen Gemeindegebiet gut entwickelt. In den vom Gebirge betroffenen Regionen ziehen sich die befestigten Straßen hauptsächlich in den großen Tälern entlang. Eine aktive Eisenbahnverbindung gibt es nur noch in der Nachbargemeinde Muldenberg. Ursprünglich verkehrten hier Züge auf der Bahnstrecke Chemnitz–Adorf. Seit 1975 ist dieser Streckenbereich stillgelegt.
Die Region besitzt ein beachtliches Wasserrückhaltevermögen und ist deshalb für die Trinkwassergewinnung von Bedeutung. Der Untere Floßgraben, der vom Ausgleichsbecken vor der Talsperre Muldenberg abzweigt, überquert das Gemeindegebiet im Westen und ist bis zum ehemaligen Sägewerk Leonhardt in Ortsteil Hammerbrücke noch wasserführend. Es gibt neben den ausgedehnten Waldungen zahlreiche Moorwiesen und einige ehemalige Torfstiche.
Durch Gemeinderatsbeschlüsse in den drei Gemeinden, die bereits seit 1994 den gemeinsamen Verwaltungsverband Waldgebiet Vogtland bildeten, wurde im November 2008 die Bildung einer Einheitsgemeinde legitimiert.[3][4] Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller drei Gemeinden entschied sich im Januar 2009 für den Namen Muldenhammer, um an die frühere Eisenverarbeitung in Hammerwerken zu erinnern. Ein Muldenhammer gehörte als Hammerwerk an der Zwickauer Mulde zum churfürstlich-sächsisch privilegierten Messingwerk Niederauerbach. Es stand in Rautenkranz und stellte 1834 den Betrieb ein. Später wurde es verpachtet.
Im Wappenentwurf sind Elemente aller drei Orte enthalten: Hammer und Schlägel repräsentieren Hammerbrücke, Frischhaken und aufgehende Sonne Morgenröthe-Rautenkranz und die Tannen Tannenbergsthal. Als vereinendes Element ist zusätzlich der Wasserlauf der Mulde.[5] Der Vertrag über die Bildung der Einheitsgemeinde wurde am 28. Mai 2009 im Tannenbergsthaler Herrenhaus, das als Sitz der Gemeindeverwaltung vorgesehen ist, unterzeichnet. Dieser trat zum 1. Oktober in Kraft.[6]
Am 1. Oktober 2019 wurde die Gemeinde Muldenhammer 10 Jahre alt.
Zum Amtsverweser der Gemeinde wurde der bisherige Bürgermeister von Morgenröthe-Rautenkranz, Konrad Stahl, bestellt. Bei der Wahl zum Bürgermeister konnte sich Jürgen Mann am 21. Februar 2010 mit 50,2 % der Stimmen gegen Stahl (48,2 %) durchsetzen.
Am 5. Februar 2017 wurde Jürgen Mann als Bürgermeister bestätigt.
Wahlergebnis:
Mann, Jürgen (FWM) 61,4 %;
Standke, René (AfD) 8,8 %;
Schädlich, Wolfgang (Schädlich) 29,8 %
Bei der Bürgermeisterwahl 2024 wurde Einzelbewerber Wolfgang Schädlich mit 56,8 % gegen Mitbewerber Philipp Sandner (CDU, 43,2 %) gewählt. Mann trat nicht mehr an.[7]
Im September 2019 machte der Gemeinderat in Muldenhammer den Weg zur Gründung der Jugendinitiative Jugend für Muldenhammer frei, die das Ziel einer Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an der Kommunalpolitik hat, was Paragraph 47a der Sächsischen Gemeindeordnung entspricht, wonach die Gemeinden in Sachsen Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten geben sollen, bei sie berührenden Vorhaben der Gemeinde beteiligt zu werden.[8]
Wappen
Blasonierung: „In Silber eine durchgehende, einbogige, schwarz gefugte rote Steinbrücke, daraus wachsend zwei in den Außenrand verschwindende grüne Tannen, dazwischen in Silber umgeben von ovalem grünen Rautenkranz gekreuzt ein schwarzer Frischhaken, Hammer und Schlägel über einer aufgehenden roten Sonne mit abwechselnd geraden und geflammten Strahlen, unten drei schwarze Wellen.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 2009 vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.
Wappen der Ortsteile
Hammerbrücke
Morgenröthe-Rautenkranz
Tannenbergsthal
Gemeindepartnerschaften
Die Orte, die heute die Gemeinde Muldenhammer bilden, haben mit folgenden Gemeinden Partnerschaften geknüpft:[9]
Tannenbergsthal mit der Gemeinde EmpfingenEmpfingen
Morgenröthe-Rautenkranz mit der Stadt AlpirsbachAlpirsbach
Hammerbrücke mit der Gemeinde LoßburgLoßburg, mit der ungarischen Gemeinde UngarnHarta (dt. Harthau) und der mittelfranzösischen Gemeinde FrankreichAnse.
Durch Muldenhammer führt die Bahnstrecke Chemnitz–Adorf. Diese Strecke ist jedoch unterbrochen, die Bahnhöfe in Hammerbrücke, Tannenbergsthal und Rautenkranz sind seit 1982 ohne Reiseverkehr. Der Abschnitt Schönheide Ost – Muldenberg ist heute in Besitz des Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen.
Kurt Steiniger (1883–1968), Bauunternehmer und Politiker (SPD)
Hans Poser (1917–1970), der in Anlehnung an seinen Geburtsort auch unter dem Pseudonym Wolfgang Tannenberg arbeitete, war Komponist und Professor an der Hamburger Staatlichen Hochschule für Musik
↑Freie Presse, Lokalausgabe Oberes Vogtland vom 28. November 2008: „Kleinstaaterei muss aus den Köpfen raus“
↑Freie Presse, Lokalausgabe Oberes Vogtland vom 29. November 2008: Knappes Ja für gemeinsamen Weg – Gemeinderat Hammerbrücke für Einheitsgemeinde
↑Freie Presse, Lokalausgabe Oberes Vogtland vom 9. Januar 2009: Waldgebiet: Muldenhammer als neuer Name
↑Freie Presse, Lokalausgabe Oberes Vogtland vom 30. Mai 2009: Vertrag für Muldenhammer steht – Einheitsgemeinde im Waldgebiet tritt zum 1. Oktober in Kraft