Als freier Mitarbeiter und später als festangestellter Journalist der US-amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press[1] berichtete er aus dem Zentrum von Konflikten, von der europäischen Migrationskrise bis hin zu Kriegen in Syrien und Afghanistan.[5] Seine Fotos wurden weltweit veröffentlicht, so in der New York Times, der Washington Post, im Independent, Telegraph, in Le Monde, in Die Zeit und Forbes.[1] Besonders seine Bilder der Belagerung von Mariupol und von der Bombardierung der Geburtsklinik der Stadt und die Berichte aus dem dortigen Krankenhaus, das keinen Platz mehr für die verstorbenen Patienten hat, die daher in Tücher gewickelt auf dem nackten Boden im Keller lagern mussten, gingen um die Welt.
Gemeinsam mit seinen Kollegen von der Associated Press, dem befreundeten Fotografen Jewhen Maloljetka und der Produzentin Wassylyssa Stepanenko, zählte Tschernow zu den letzten in der Stadt verbliebenen internationalen Journalisten in der von der russischen Armee besetzten ukrainischen Hafenstadt Mariupol.[5][6][4] Über die dortigen Geschehnisse legten sie auch mit dem Film 20 Tage in Mariupol Zeugnis ab.[4] In dem Film zeigen sie die Belagerung der strategisch wichtigen Hafenstadt der Ukraine während der russischen Invasion hautnah.[5] Der Film wurde von der Ukraine als Beitrag für die Oscarverleihung 2024 eingereicht. Er erhielt den Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm.[7]
Für ihre journalistische Arbeit in Mariupol bekamen Tschernow und seine Kollegen Maloletka, Stepanenko sowie Lori Hinnant zudem den renommierten Pulitzer-Preis in der Kategorie „Dienst an der Öffentlichkeit“ verliehen.[8]
Tschernow ist auch Autor des Romans Time of Dreams, der 2020 bei Summit Kniha veröffentlicht wurde.[3] Er organisiert zudem Ausstellungen und ist Kurator von Bildungsprogrammen.[1] Er selbst unterrichtet in Dokumentarfotografie und Videografie.[3]
Mstyslaw Tschernow ist Präsident des ukrainischen Berufsfotografenverbandes.[8] Nachdem er Mariupol verlassen hatte, ging er nach Deutschland[1] und berichtet auch hier über den Angriff auf sein Heimatland.[6][4] Eine Auswahl seiner Arbeit stellt Tschernow Wikimedia Commons zur Verfügung. Im Sommer 2024 wurde Tschernow Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.[9]
Werke
Mstyslaw Tschernow: Time of Dreams (Chasy Snovydin / Часи сновидінь). Summit Book Publishing House, 2020.[1]
Publizistik, Journalismus (zusammen mit Jewhen Maloljetka, Wassylyssa Stepanenko) für journalistisches Material über die Belagerung von Mariupol, darunter der Film 20 Days in Mariupol.
↑Oscars 2024: »20 Tage in Mariupol« ist bester Dokumentarfilm. In: Der Spiegel. 11. März 2024, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2024]).