Die Moore-Lampe, oft auch als Moore-Licht oder Moore'sche Beleuchtung bezeichnet, war eine frühe Gasentladungsröhre, die 1895 von dem amerikanischen Ingenieur Daniel McFarlan Moore entwickelt und 1902 patentiert wurde.[1]
Die Funktion beruht auf dem Prinzip der Geißlerschen Röhre, einem Vorläufer der heute üblichen Glimmlampe. Bei der Moore-Lampe werden Spuren bestimmter Gase in langen Glasröhren unter Niederdruck durch Hochspannung zum Leuchten angeregt. Die Beleuchtungsröhren wiesen Längen von 20 bis 100 m auf, bei einem Durchmesser von ca. 45 mm, und wurden mit einer Betriebsspannung von 10 bis 30 kV betrieben.[2]
Die Moore-Lampe löste insbesondere das Problem der Konstanthaltung der teilevakuierten Glasröhre durch ein Steuerventil, das spannungsabhängig Gas in das Röhrensystem einließ. Eine gelbrosa Lichtfarbe wurde durch eine Stickstoffüllung erzielt; für weißes Moore-Licht kam Kohlendioxid zum Einsatz. Die Lichtausbeute betrug ca. 10 Lumen pro Watt, was die seinerzeit gebräuchlichen Kohlefadenlampen um den Faktor 3 übertraf. Bemerkenswert war neben der Energieeffizienz die tageslichtähnliche Lichtfarbe, auch konnte damals mit keinem anderen Verfahren völlig diffuses Licht erzeugt werden.
„Zu klein, zu heiß und zu rot.“
– Moore zu Thomas Edison auf die Frage, was an der Edisonlampe denn auszusetzen sei
Lichtanlagen nach den Patenten von Moore wurden in Deutschland seit etwa 1910 durch die Moore-Licht-Gesellschaft, Berlin SW, Dessauer Str. 28/29 hergestellt. Zum Einsatz kamen sie aufgrund der aufwendigen Installation vorzugsweise in Büro- und Geschäftshäusern; insbesondere bei der Lichtreklame wurden sie noch bis in die 1930er Jahre verwendet.[3]
↑Patent US702319: Electric-tube lamp. Angemeldet am 2. Januar 1902, veröffentlicht am 10. Juni 1902, Anmelder: Daniel Mcfarlan Moore, Erfinder: Daniel Mcfarlan Moore.
↑Kurt Jäger, Friedrich Heilbronner (Hrsg.): Lexikon der Elektrotechniker. VDE Verlag, 2010, ISBN 978-3-8007-2903-6, S.296.