Monique Canto-SperberMonique Canto-Sperber (* 14. Mai 1954 in Algerien) ist eine französische Philosophin, Philosophiehistorikerin und Übersetzerin. Sie war von 2005 bis 2012 Direktorin der École normale supérieure, Paris. Von 2012 bis 2014 war sie Gründungsdirektorin der Université PSL, einer neuen Eliteuniversität. Ihre Arbeitsgebiete sind die Ethik und die Erkenntnistheorie. LebenCanto-Sperber ist in Französisch-Algerien aufgewachsen und kam 1964 in das französische Mutterland. Sie hat in Paris das Lycée Racine und das Lycée Condorcet besucht sowie die École normale supérieure de jeunes filles in Sèvres. Sie wurde zum Docteur in Philosophie promoviert und hat die Agrégation in Philosophie erworben. Darauf hat sie an der Universität Rouen und der Universität der Picardie in Amiens gelehrt. 1993 trat sie als Directrice de recherche in den CNRS ein. Von 2001 bis 2004 war sie Mitglied des Comité consultatif national d’éthique, bis 2007 dessen Vice-présidente. 2005 wurde sie zur Directrice der École Normale Supérieure ernannt. Von 2006 bis 2010 war sie zugleich Professorin im Département des humanités et sciences sociales der École polytechnique und Directrice d’études an der École des Hautes Études en Sciences Sociales. Auszeichnungen und EhrungenCanto-Sperber ist Offizier der Légion d’honneur, Offizier des Ordre national du Mérite und chevalier des Ordre des Arts et des Lettres. 2007 wurde sie zum assoziierten Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique gewählt.[1] ForschungsgebieteIhre Arbeitsgebiete sind die Ethik und die Erkenntnistheorie. In diesem Rahmen hat sie auch mehrere Dialoge Platons übersetzt (Gorgias, Ion, Euthydemos, Menon, Der Staat, Buch VII). 1993 hat sie die Sammlung Philosophie morale im Verlag Presses Universitaires de France eingerichtet, in 2000 gefolgt von der Sammlung Questions d’éthique. Sie hat dort selbst mehrere Monographien veröffentlicht. Außerdem hat sie zwei Monographien zur Ethik der internationalen Beziehungen und mehrere Monographien zur Geschichte und zum Konzept des Linksliberalismus verfasst. Als Spezialistin für antike Philosophie hat Monique Canto-Sperber an Dialogen von Plato gearbeitet und diese übersetzt. In ihrem Buch Philosophie grecque argumentiert Monique Canto-Sperber vor allem, dass die zeitgenössische Auffassung der griechischen Moralphilosophie als im Wesentlichen Formen des Eudemonismus ein Artefakt ist und dass zeitgenössische Debatten nur eine sehr einseitige Sicht auf das Thema darstellen. Ihre Werke betonen den lebensbejahenden Aspekt der Moralphilosophie anhand von Beispielen aus den Künsten und der Literatur.[2] Sie entwickelt außerdem eine Analyse des Liberalismus, die darauf abzielt, ihm im Rahmen des sozialistischen politischen Denkens wieder Legitimität zu verleihen.[3] Schriften (Auswahl)
Siehe auch
WeblinksCommons: Monique Canto-Sperber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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