Money for Nothing (Lied)
Money for Nothing (engl. für: „Geld für nichts“) ist ein Lied der britischen Rockband Dire Straits, das diese 1985 auf ihrem Album Brothers in Arms veröffentlichte. Nach der Auskopplung als Single im Juni 1985 wurde das Stück ein internationaler Erfolg. Mit einem drei Wochen lang gehaltenen ersten Platz in den amerikanischen Billboard-Charts war es die erfolgreichste Single der Band. Im britischen Heimatland der Band erreichte der Song Platz 4, in Deutschland, wo er erst im Laufe der Zeit populär wurde, Platz 19. Bemerkenswert waren der in seiner Ausdrucksweise umstrittene Text, das innovative Musikvideo – das erste computergenerierte Musikvideo überhaupt – und ein Cameo-Auftritt des britischen Musikers Sting, der Einleitung und Begleitstimme beim Fadeout im Falsett singt: „I want my MTV“. Das Video zum Song war das erste, das der Musiksender MTV Europe bei seinem Start am 1. August 1987 ausstrahlte.[1] Das Stück wurde 1985 mit dem Grammy für die „Beste Rock-Performance eines Duos oder einer Gesangsgruppe“ ausgezeichnet.[2] TextMoney for Nothing ist eine ironische Auseinandersetzung mit dem Musik- und Mediengeschäft in Form einer sogenannten Rollenlyrik. Der Autor „spricht“ nicht selbst, sondern übernimmt die Perspektive einer Figur, die mit dem Musikgeschäft nichts zu tun hat. Dieser einfache Arbeiter geht seinem Job nach und lässt sich über Rockstars aus, die seiner Ansicht nach „Kohle für nichts“ bekommen. Schon in der ersten Textzeile wird dessen Verachtung deutlich, wenn er die Popstars als „Pfeifen“ oder „Penner“ („Now look at them yo-yos“) bezeichnet. Im Video sieht man zwei Möbelpacker, die die besungenen Kühlschränke und Fernsehapparate liefern und während schweißtreibender Arbeit von den Geräten ungewollt beschallt werden („We gotta move these refrigerators, gotta move these colour TVs…“, „They play the guitar on the MTV… That ain’t working!“). Knopfler nimmt sich bewusst selbst auf den Arm, da er diese fiktive Figur ausgerechnet über den Gitarristen schimpfen lässt, der er in seiner Band ja selbst war. Eine spezielle zeitkritische Dimension erhält der Text mit seinem Blick auf das Musikfernsehen der 1980er-Jahre. Äußerlichkeiten und die schiere Oberfläche sorgen dafür, dass Musiker einen Hit haben und in der Öffentlichkeit über die Musiksender präsent sind. Money for Nothing basiert laut Knopfler auf einer Situation, die er selbst in einem Fernsehgeschäft in New York beobachtet hat.
– Mark Knopfler[3] Beteiligung von StingDer Musiker Sting machte zufällig gerade auf der Karibikinsel Montserrat in der Nähe des Tonstudios der Dire Straits Urlaub und wurde spontan als Gastsänger eingeladen. Mit Kopfstimme singt Sting zu Beginn des Liedes den Satz „I want my MTV“, bevor die Band, angeführt von einem aggressiven Schlagzeug, und Mark Knopfler mit dem Text einsetzt. Sting ist auch für den Gesang im Fadeout verantwortlich, das in der Album-Version fast zwei Minuten dauert. Die Melodie der Textzeile „I want my MTV“ ist mit Absicht an die des Police-Songs Don’t Stand so Close to Me angelehnt. Knopfler und Sting singen die gemeinsamen Textzeilen meist rhythmisch leicht versetzt. In einem Interview erklärte Knopfler, das sei so gewollt und eine kleine Anspielung darauf, dass sich die Popmusik Mitte der 1980er Jahre durch die immer wichtiger werdenden Videos in zwei Lager spaltete, die unterschiedliche (also sozusagen „asynchrone“ und nicht mehr harmonierende) Meinungen vertraten, ob die immer stärkere Visualisierung der Popmusik zwangsläufig ihren Untergang bedeute oder nicht.[3] RezeptionDie Rollenlyrik wurde zur damaligen Zeit nicht von allen Hörern erkannt, die das Lied als sexistisch, homophob und ähnliches bezeichneten und Knopfler unterstellten, er würde den Text ernst meinen, den er singt.[4] Der Vorwurf der Homophobie entzündete sich besonders an der Verwendung des Wortes “faggot” (engl. „Schwuchtel“) in der Albumversion des Stückes.[5] In späteren Versionen wird an dieser Stelle das Wort “maggot” (engl. „Made“) verwendet.[6] Gegen Stings Willen bestand A&M Records darauf, dass er als Co-Autor auf dem Cover der Platte genannt und A&M am Umsatz der Platte beteiligt wurde.[7] Das Video zum Song wurde bei den MTV Video Music Awards 1986 als Video des Jahres sowie als Best Group Video ausgezeichnet.[8] Walk of Life als Gegenargument zu Money for NothingAuf dem Album Brothers in Arms folgt nach Money for Nothing das Lied Walk of Life. Mark Knopfler erklärte in einem Interview, er habe in den Zeilen „And after all the violence and double talk“, „There’s just a song in all the trouble and the strife“ und „You do the walk, you do the walk of life“[9] inhaltlich einen Gegenpol zu der Aussage in Money for Nothing setzen wollen. Letztlich sei doch die Musik (also die Kunst) das einzige, was einen im Leben retten könne, und nicht der ganze Rummel, der um sie herum veranstaltet werde.[4] SonstigesBis 2005 diente das Intro von Money for Nothing als Titelmusik der Dokumentationssendung 37 Grad. WeblinksEinzelnachweise
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