Die Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1919/20 des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine war die 19. Spielzeit der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft. Die diesjährige Meisterschaft wurde in einem neuen Kreisligen-Format ausgetragen, deren Sieger in einem Rundenturnier aufeinandertrafen. Dieses konnte der VfB Leipzig mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FC Wacker Halle für sich entscheiden und wurde damit zum neunten Mal mitteldeutscher Fußballmeister. Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges, fand in dieser Spielzeit nun erstmals wieder eine Deutsche Fußballmeisterschaft statt. Durch den Gewinn der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft qualifizierte sich abermals der VfB Leipzig für die Endrunde der Deutschen Fußballmeisterschaft 1919/20, während der durch eine 0:2-Niederlage vs. den dann späteren Meister 1. FC Nürnberg, aber bereits im Viertelfinale das relativ frühe Stoppzeichen gesetzt wurde.
Der diesjährige Austragungsmodus wurde stark geändert. Anstelle der zahlreichen regionalen Gauligen, wurden 7 Kreisligen als oberste Spielklasse geschaffen, die in mehrere Gaue als Unterbau gegliedert waren. Die Gauligen fungierten fortan als zweite Liga-Ebene. Die Kreismeister qualifizierten sich für die anschließend stattfindende mitteldeutsche Fußball-Endrunde, die erstmals im Rundenturnier ausgetragen wurde. Die Tabellenstände aus den einzelnen Kreisligen sind wie folgend, leider nur leicht unvollständig überliefert.
Der Kreis Elbe wurde aus den 4 Gauen: Altmark, Anhalt, Harz und Mittelelbe gebildet. Die Kreisliga-Meisterschaft des Kreises Elbe 1919/20, wurde gleichberechtigt zwischen den Gau-Meistern Mittelelbe und Anhalt ausgespielt. Der Meister wurde in einem Ausscheidungsspiel ermittelt. Da für die nächste Saison nur noch eine Staffel die 1. offizielle Elbe-Kreisliga repräsentieren sollte, musste ebenso noch eine Qualifikations-Relegation erfolgen. Dabei wurde der MFC Viktoria 1896 dem SC Germania-Jahn 98, vom Gau-Vorstand Mittelelbe als Qualifikant vorgezogen, obwohl Letzterer in dieser Saison den besseren Tabellenplatz belegte.
Kreismeister-Ausscheidungsspiel: [ 14.03.1920 in Magdeburg ]
Ergebnis
Magdeburger SC (Gaumeister Mittelelbe)
2:0
TuSV Dessau (Gaumeister Anhalt)
Kreis Nordwestsachsen
Der Kreis Nordwestsachsen bestand in erster Linie aus dem Gau Nordwestsachsen (Leipzig). In späteren Spielzeiten sind in den unteren Ligen auch Torgauer Vereine überliefert, sodass davon auszugehen ist, das zumindest ein Teil des Gaus Elbe-Elster ebenfalls Bestandteil dieses Kreises war.
Im Kreis Ostsachsen spielten in dieser Saison Vereine aus den vormaligen Gauen Ostsachsen und Südwestsachsen. Die beiden Sieger trafen in Entscheidungsspielen aufeinander, um den Kreismeister Ostsachsens und Teilnehmer an der mitteldeutschen Fußballendrunde zu ermitteln.
Der Kreis Thüringen wurde bereits im letzten Jahr als Spielklasse erschaffen. Den Unterbau der Kreisliga bildeten die 6 Gaue: Kyffhäuser, Nordthüringen, Ostthüringen, Südthüringen, Wartburg und Westthüringen.
Gegen die Wertung des Spiels legte die SpVgg Meerane Protest ein. Der Verband entschied, dass Meerane in der Liga verbleiben, dazu der VfB Plauen trotzdem aufsteigen durfte.
Mitteldeutsche Meisterschafts-Endrunde
Die Meisterschafts-Endrunde fand erstmals im Rundenturnier-Modus statt. Qualifiziert waren die sechs Kreismeister.