Mistříňanka [ˈmistr̝̊iːˌɲaŋka] ist eine Blasmusikformation aus der Region Südmähren in Tschechien. Sie steht unter der Leitung von Antonín Pavluš. Charakteristisch für Mistříňanka ist das Spiel virtuoser mährischer Blasmusik in kleiner Besetzung, das durch solistische Einlagen ergänzt wird.
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Mistříňanka wurde 1967 auf Initiative von Josef und Antonín Pavluš gegründet, Antonín ist bis heute Kapellmeister.[1] Der Name der Formation ist eine Ableitung aus dem Ortsnamen Mistřín, einem Ortsteil von Svatobořice-Mistřín im Jihomoravský kraj. 1974 gewann Mistříňanka unter dem Dirigat von Josef Frýbort aus Kyjov im Wettbewerb für Blaskapellen der Tschechoslowakei in Kyjov das „Goldene Flügelhorn“. Dieser Erfolg öffnete Mistříňanka den Weg in den Westen, was für private Blaskapellen im Ostblock eine Besonderheit war. Neben Mistříňanka durfte zur damaligen Zeit nur noch Jan SlabáksMoravanka in Westeuropa und den USA auftreten. Die Kapelle gewann in der Folge auch den ersten Preis auf dem Musikfestival in Suhl in der DDR, wohin sie ihre erste Auslandsreise führte.
Mistříňanka knüpft mit ihrer Musik an die Tradition der mährischen Wandermusikanten und Spielleute mit deren meisterlichem Können an. Das Programm der Kapelle ist geprägt von authentischen Liedern und der Volksmusik der Mährischen Slowakei. Die Kapelle und vor allem die Sänger treten in mährischer Tracht auf. Mistříňanka spielt nicht nur ältere z. B. von Metoděj Prajka, sondern auch neue Tondichtungen von Blasmusikkomponisten, die aus der Volksmusiktradition der mährischen Slowakei schöpfen. Dazu gehören vor allem Kompositionen von Miloslav Procházka und dem Kapellmeister Antonín Pavluš.
Seit den 1970er-Jahren hat Mistříňanka Auftritte in Rundfunk und Fernsehen, z. B. in den tschechischen Sendungen „Zpívá celá rodina“ (Es singt die ganze Familie), „Všichni se ptají, komu to hrají“ (Alle fragen, für wen sie spielen), „Sejdeme se na Vlachovce“ (Wir treffen uns auf Vlachovka) und in Silvesterabend-Programmen des tschechischen Fernsehens. Zweimal trat Mistříňanka als Gast in den Karl-Moik-Programmen Musikantenstadl auf, im DDR-Fernsehen wirkte sie im Programm Ein Kessel Buntes mit.
Mehrere Produktionen wurde mit der „Goldenen Schallplatte“ der Firma Supraphon ausgezeichnet. Insgesamt hat Mistříňanka 55 Tonträger produziert, daneben auch Videos und DVDs.
Aus Mistříňanka sind Spitzenmusikanten hervorgegangen, die heute zum Teil eigene Formationen leiten wie z. B. Zdeněk Gurský (Blaskapelle Gloria) oder Miloslav R. Procházka. Mistříňanka hat einen eigenen Musikverlag sowie ein Aufnahmestudio.
Einige ehemalige, mittlerweile verstorbene Mitglieder sind L. Fojtík, J. Lukeš, J. Náplava, J. Novotný, J. Paška, S. Pěnčík und K. Výlet.
Diskographie
Insgesamt wurden 61 Tonträger (CDs, LPs, MCs; Stand: 2016) sowie Musikvideos und Musik-DVDs produziert.[2]
1980: V Mistříně na dolině (In Mistřín, im Tal) – LP, MC, CD
1981: Ty falešná frajárko (Du falsche Geliebte) – LP, MC, CD
1981: Od Moravy (Musik aus Mähren) – MC
1981: Mistříňanka horníkům (Mistříňanka spielt Bergmannsweisen) – SP