Ministerium für Justiz (Türkei)
Das Ministerium für Justiz der Türkei (türk. Türkiye Cumhuriyeti Adalet Bakanlığı) ist ein Ministerium der Republik Türkei. Es wird vom Justizminister (Adalet Bakanı) geleitet. Amtierender Justizminister (Stand Juni 2023) ist Yılmaz Tunç. Das Ministerium liegt im Stadtteil Kizilay am Güven-Park.[2] GeschichteDer Vorgänger Adliye Nezâreti wurde mit der Osmanischen Verfassung von 1876 in Konstantinopel errichtet und diente auch als Kultusministerium für nicht-islamische Religionen. Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg errang bei den im Dezember 1919 durchgeführten Wahlen die Befreiungsbewegung eine Zweidrittelmehrheit und verlegte ihren Hauptsitz nach Angora (Ankara). Im April 1920 konstituierte sich hier die „Große Türkische Nationalversammlung“, die im Januar 1921 ein provisorisches Verfassungsgesetz verabschiedete und eine provisorische Regierung, den Exekutivausschuss der Nationalversammlung bildete. Justizminister waren Celalettin Arif (3. Mai 1920 bis 30. März 1921), Yusuf Kemal Bey (30. März 1921 bis 19. Mai 1921), Refik Şevket İnce (19. Mai 1921 bis 9. Juli 1922) sowie Ahmet Rifat Çalık (ab 9. Juli 1922).Am 13. Oktober 1923 wurde Ankara zur Hauptstadt erklärt und am 29. Oktober die Republik ausgerufen; Mustafa Kemal Pascha wurde Staatspräsident, Ismet Pascha Ministerpräsident der neu gegründeten Republik. Erster Justizminister der Türkischen Republik (Adalet Bakanı) war bis 1924 Seyit Bey. Unter seinem Nachfolger Mustafa Necati erfolgte die Abschaffung der Scharia und der Scharia-Gerichte. Der vom 22. November 1924 bis zum 27. September 1930 amtierende Mahmut Esat Bozkurt gilt als Vater grundlegender Gesetze der Republik Türkei. Er war als Justizminister für die Abfassung des Türkischen Zivilgesetzbuch von 1926 verantwortlich, das auf dem Schweizer Zivilgesetzbuch von 1907 basierte und verfasste dessen Präambel.[3]:20[4] Außerdem wurden unter seiner Aufsicht das neue türkische Strafgesetzbuch von 1926, die Konkurs- und Vollstreckungsgesetze sowie die Seehandels- und Handelsgesetze erarbeitet.[5] Unter Şükrü Saracoğlu trat 1934 das Namensgesetz mit der Einführung von Nachnamen in Kraft. Ab 1938 gab es häufig wechselnde Kabinette mit relativ kurzen Amtszeiten der Justizminister. Liste von Justizministern (seit 1999)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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