Minimalismus (Architektur)Der Minimalismus ist eine Strömung in der Architektur der Moderne (Architekturstil), die sich im Wesentlichen durch ihre sehr einfache bis asketische Formensprache und durch den Verzicht auf Ornament und Dekorationselemente auszeichnet, sowie durch häufig nackte unverkleidete Materialien. Die Ursprünge liegen in der klassischen Architekturmoderne der 1920er Jahre und bis heute bildet der Minimalismus die konzeptionelle Entwurfsgrundlage für viele zeitgenössische Architekten. Minimalismus in der Architektur bedeutet dabei häufig weit mehr als schlichtes Bauen, wie es beispielsweise im Funktionalismus oder Konstruktivismus zu finden ist. Der Minimalismus geht oft weit darüber hinaus und strebt häufig eine möglichst reduzierte Formensprache an, die auch Züge von Asketismus hat. EntwicklungDie Anwendung einer minimalistischen Sprache ist im Grunde keine Erscheinung der modernen Architektur, sondern war schon in der Vergangenheit vorhanden. In vielen Epochen der Architekturgeschichte waren die Baumeister und Architekten bestrebt, den Bauwerken eine Formreinheit und klare Geometrien zu geben. So fehlten bereits bei der Konstantinbasilika in Trier in der Spätantike die Dekorationselemente. Im 19. Jahrhundert entwarfen Friedrich Schinkel, Leo von Klenze und andere Vertreter dieser Zeit Gebäude mit reduzierten Gebäudeformen.[1] In der Moderne werden einfache und zweckmäßige Formen stilbildend. Besonders bekannt für eine reduzierte Formensprache sind hier z. B. Ludwig Mies van der Rohe oder Luis Barragan. Beginnend mit der Zeit der Postmoderne versucht sich der Minimalismus in Architektur und Design auch als Geisteshaltung zu etablieren. So will er als „Neue Einfachheit“ verstanden werden und sieht sich selbst als Gegenspieler der Organischen Architektur und des Dekonstruktivismus. KennzeichenDie Gebäudeformen sind stark reduziert und weisen oft kubische Formen auf. Angestrebt werden eine Formreinheit und Geometrismus. Als Baustoffe werden Glas, (Sicht-)Beton, Stahl und Naturstein verwendet. Der Architekturstil kann sich für den Betrachter nicht immer eindeutig von anderen Stilrichtungen abheben, da die Grenzen zu den modernen Stilrichtungen häufig fließend sind und so die Unterschiede nur bei genauer Betrachtung feststellbar sind. Die Stilrichtung des Minimalismus, die sich in den 1960er Jahren in Malerei, Architektur und Design durchsetzte, steht für extreme ästhetische Reduktion der gestalterischen Mittel und ist primär als Reaktion auf die überladenen Stilvorgaben vergangener Jahrzehnte zu verstehen. Der Minimalismus der Gegenwart hingegen ist großzügiger geworden. Weiß zählt nicht mehr als alleingültige Farbe dieser Gestaltungswelt. Genauso denkbar sind dezente Grau- und Beigetöne. Reduzierte Form- und Farbwahl spielt eine entscheidende Rolle bei minimalistischen Gestaltungen. Beispielhafte BauwerkeDie nachfolgende Aufzählung stellt eine Auswahl wichtiger Vertreter des Minimalismus dar.[2]
Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons: Minimalismus (Architektur) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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