Mimmo RotellaMimmo Rotella (* 7. Oktober 1918 in Catanzaro als Domenico Rotella; † 9. Januar 2006 in Mailand) war ein italienischer Künstler. LebenNach dem Besuch der Oberschule studierte Mimmo Rotella an der Kunstakademie Neapel. Das Studium war von 1941 an wegen einer Tätigkeit für das Post- und Fernmeldeministerium in Rom sowie durch den Militärdienst bis 1944 unterbrochen. Rotella schloss das Kunststudium 1944 ab und zog 1945 nach Rom. 1991 heiratete Rotella die Russin Inna Agarounova. 1993 wurde die gemeinsame Tochter Asya geboren. 2006 starb Mimmo Rotella am 9. Januar in seinem Haus in Mailand an einer Lungenentzündung. WerkNach seinem Kunststudium begann Mimmo Rotella mit gegenständlichen Gemälden und experimentierte bald mit expressiven abstrakten Bildern. 1949 wandte sich Rotella der Schöpfung phonetischer Gedichte zu, die er „epostaltici“ nannte. 1951 entstanden Rotellas erste Kontakte nach Frankreich und er stellte im „Salon des Realistes Nouvelles“ in Paris aus. 1953 entdeckte er den ästhetischen Reiz abgerissener Plakate. Von da an arbeitete er mit diesem Medium (MANIFESTI LACERATI). Diese Plakatabrisse, Decollagen, stehen in der Tradition der Kubisten, aber auch eines Kurt Schwitters und machen den Kern seines künstlerischen Schaffens aus. Der Plakatabriss kann in dieser Form als Rotellas ‚Erfindung’ angesehen werden. Angeregt durch Rotellas Praxis benutzt auch andere Künstler dieses Verfahren (z. B. Dufrêne oder Hains). Auch der frühe Wolf Vostell war von dieser künstlerischen Haltung beeinflusst. Mit seinem Anschluss an die Gruppe des Nouveau Réalisme in Paris lernte Rotella die lebendige Kunstszene des Frankreich der 1950er Jahre kennen, aber auch der Abstrakte Expressionismus amerikanischer Prägung sowie die Informelle Malerei beeinflussten seinen weiteren künstlerischen Werdegang. So schuf er bald nicht mehr allein Plakatabrisse, sondern auch Assemblagen mit Alltagsgegenständen wie Getränkeverschlusskappen, Seilen, Kordel usw. Gegen Ende der 1960er Jahre wandte sich Rotella typografischen Werken zu´(Artypo-Arbeiten), um in den frühen 1970ern Anzeigen in Zeitschriften zu bearbeiten. Parallel beschäftigte sich Rotella weiterhin mit phonetischen Gedichten, so dass 1976 seine erste italienische Schallplatte erscheinen konnte. Hatte er in den 1970ern Plakate aufgerollt und in Plexiglaswürfel eingeschlossen, begann er in den 1980er Jahren damit Plakate mit neutralem Papier zu überkleben (wie zur Vorbereitung auf ein neues Plakat). Beeinflusst von Graffiti riss er außerdem Plakate ab, klebte sie auf Leinwand, und beschrieb sie mit Zeichen und Sprüchen. Ausstellungen (Auswahl)
Auszeichnungen
Literatur
Weblinks
Siehe auch: Décollage
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