Mikromosaik

Kaiserin Elizabeth Petrovna, Italien um 1750
Detail des Porträts
Mikromosaik Forum Romanum, datiert 1857, 20 × 28 cm

Mikromosaik ist eine spezielle Form des Mosaiks aus winzigen Glas-Stücken oder Email-ähnlichem Material.

Geschichte

Byzantinische Mosaikikone, Rom, S. Croce in Gerusalemme

Mikromosaiken wurden schon in der griechischen Antike hergestellt, die sogenannten Emblemata. In spätbyzantinischer Zeit wurden Ikonen aus extrem kleinen Glasmosaik-Tesserae gefertigt, sogenannte Mosaikikonen.[1] In der Renaissance wurden sie in Italien hergestellt. Ab 1576 wurde in den Vatikanischen Werkstätten Mosaik-Replikas für den Petersdom hergestellt. Ab 1790 wurde wegen mangelnder Aufträge für große Mosaiken diese Technik in den Vatikanischen Werkstätten wiederbelebt (siehe Weblinks Videos) und zur Herstellung von Schmuck-Gegenständen für Touristen verwendet. Neben religiösen Darstellungen nach Gemälden[2] und Veduten im archäologischen Stil. Neben der Verwendung als Schmuck wurden Mikromosaike auch auf Schnupftabakdosen, anderen Behältern und Klein-Möbeln angebracht. Die besten Stücke haben 500 bis 750 Teile je cm², sind aber sehr selten.

In der Porzellanmalerei hat man die Mikromosaik-Technik imitiert, indem man feine Linien über die Szenen malte.[3] Die Darstellungen sind überwiegend Veduten und symbolische Motive.

Mikromosaik-Schmuck

Das Tragen von Mikromosaik-Schmuck war vom 17. bis 19. Jahrhundert populär bei den reichen Italien-Reisenden zu den historischen Stätten in kulturellen Objekten. Bevorzugt wurden Darstellungen mit italienischen Veduten wie das Kolosseum, der Petersdom usw., aber auch römische mythologische Szenen. Man konnte eigene Motive in Auftrag geben. Um 1870 endete diese Mode.

Literatur

  • Jeanette Hanisee Gabriel: The Gilbert Collection – Micromosaics. Phillip Wilson, London 2000, ISBN 0-85667-511-3.
  • Jeanette Hanisee Gabriel, Angelo Gabriel: Micromosaics: Private Collections. Brian McCarthy, 2016, ISBN 978-1-5136-1259-1.
Commons: Mikromosaike – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anke-Angelika Krickelberg-Pütz: Die Mosaikikone des Hl. Nikolaus in Aachen-Burtscheid. In: Aachener Kunstblätter 50, 1982, S. 9–141 (Digitalisat); Edmund C. Ryder: Micromosaic Icons of the Late Byzantine Period. New York University Dissertation, New York 2007.
  2. Diana Scarisbrick, Takayuki Tōyama: Historic rings. Four thousand years of craftsmanship. Kodansha International, 2004, ISBN 4-7700-2540-8, S. 154 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Samuel Wittwer: Raffinesse & Eleganz. Hirmer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7774-3465-0, S. 190–211.