Mishaqas Urgroßvater, Jirjis Mishaqa I, konvertierte zum Griechischen Katholizismus. Jirjis Vater, Youssef Petraki, ein ethnischer Grieche und griechisch orthodox, kam ursprünglich von Korfu, das damals noch unter der Herrschaft der Republik Venedig stand, nach Tripoli als Seidenhändler. Petraki benannte sich dort um nach einem arabischen Wort, welches den Prozess des Reinigens von Seidenfasern beschreibt: mishaqa (arabisch مشقة). Mikhails Vater, Jirjis Mishaqa II, zog nach Dair al-Qamar, welches seinerzeit von den Schihabs kontrolliert wurde. Er wollte damit den religiösen Repressionen von al-Jazzar, dem Wālī (Gouverneur) von Sidon, entgehen. Er begann seine Karriere als Goldschmied, wurde aber bald als Schreiber und später als Schatzmeister für den Emir des Emirats Libanonberg, Baschir Schihab II., tätig.[5] Leila Fawaz schreibt, Mishaqa sei sehr gebildet gewesen: „Bei der ersten Gelegenheit zeigte er sein Wissen und die Unwissenheit des Gegners. Mishaqa bildete sich selbst. Er lehrte sich selbst Medizin und wurde Arzt.“ (At the first opportunity he showed of his knowledge and the ignorance of the offender. In such ways, Mishaqa continued to educate himself. He taught himself medicine and became a doctor; in 1859 he was appointed vice-consul of the United States in Damascus.)[6] 1859 wurde er zum Vice-Konsul der Vereinigten Staaten in Damaskus ernannt.[6]
Bereits 1848 konvertierte Mishaqa vom Griechischen Katholizismus zum Protestantismus, nachdem er mit amerikanischen protestantischen Missionaren in Kontakt gekommen war.
Laut Habib Hassan Touma[7] war Mishaqa der erste Musiktheoretiker, der eine Teilung der Oktave in vierundzwanzig etwa gleich große Intervalle beschrieb (24-tönige Gleichstufige Stimmung, Viertelton-Musik). Mishaqas Arbeit Essay über die Kunst der Musik für Emir Shihāb (arabisch الرسالة الشهابية في الصناعة الموسيقية, DMGar-Risāla aš-šihābiyya fī ṣ-ṣināʿa al-mūsīqiyya, c. 1840) beschäftigt sich damit, aber macht auch deutlich, dass sein Lehrer ScheichMuhammad al-‘Attār (1764–1828) ebenfalls bereits das System benutzte, auch wenn er nichts dazu veröffentlichte.[3]
Mishaqas wichtigste Werke als Historiker sind Eine Antwort auf einen Vorschlag von geliebten Menschen (arabisch الجواب على إقتراح الأحباب, al-Jawāb `alā Iqtirāḥ al-Aḥbāb, 1873)[8] und die Geschichte der Ereignisse, welche sich in Syrien ereigneten an der Küste und im Libanonberg in 1782-1841 (arabisch تاريخ حوادث جرت بالشام وسواحل بر الشام و الجبل، 1782-1841 م, DMGTārīḫ Ḥawādiṯ Ǧarat bi-š-Šām wa-Sawāḥil Barr aš-Šām wa-l-Ǧabal, 1782-1841 m, 1843).[5]
↑ abLeila Tarazi Fawaz: An Occasion for War: Civil Conflict in Lebanon and Damascus in 1860. University of California Press, Berkeley, Los Angeles 1994, ISBN 0-520-20086-1, S.39 (google.com [abgerufen am 26. August 2014]).
↑Eine englische Übersetzung von Wheeler McIntosh Thackston erschien unter dem Titel: Murder, Mayhem, Pillage, and Plunder: The History of the Lebanon in the 18th and 19th Centuries.SUNY Press, Albany 1988, OCLC925016360
Shireen Maalouf: Mikhā'il Mishāqa: Virtual Founder of the Twenty-Four Equal Quartertone Scale. In: Journal of the American Oriental Society 2003, Vol. 123, No. 4. (Oktober–Dezember 2003) S. 835–40.
Fruma Zachs: Mikhail Mishaqa - The First Historian of Modern Syria. In: British Journal of Middle Eastern Studies 2001, Vol. 28, No. 1 (Mai 2001) S. 67–87.