Mike Van Audenhove

Mike van Audenhove 1980 in Ammerswil

Mike Van Audenhove (* 20. Mai 1957 in Raleigh; † 8. März 2009[1] in Cavigliano[2]) war ein US-amerikanischer / belgischer Comiczeichner. Er war vor allem in der deutschsprachigen Schweiz bekannt und lebte bis zu seinem Tod mit seiner Lebensgefährtin im Kanton Tessin.

Biografie

Er wurde als Sohn belgischer Immigranten aus Gent in Raleigh, North Carolina geboren. Im Jahr 1966 siedelte seine Familie in die Schweiz um. Dort besuchte er als Schüler das Institut Montana auf dem Zugerberg. Damals zeichnete er bereits seine ersten Comic-Strips.[3][4]

Mike van Audenhove (links) 1980 in Ammerswil

Von 1975 bis 1979 kehrte er zurück in die USA und studierte am Hamilton College in New York. In New York hatte er auch seine ersten Cartoon-Ausstellungen und veröffentlichte 1979 das Buch How to Spot a Cartoonist. Neben seinen Comicstrips war er mit verschiedenen Illustrationsarbeiten beschäftigt. Von 1980 bis 1984 lebte er in Ammerswil und bereiste unter anderem Schweden, Italien, Vermont, New York, Tennessee, Tessin, den Jura, Zug, Bern. Dabei verdiente er mit verschiedenen Gelegenheitsjobs beispielsweise als Bäcker, Dachdecker, Chauffeur und Tennislehrer seinen Lebensunterhalt.[3] 1984 liess er sich in Zürich nieder.

1996 bis 2001 wohnte er mit seiner Lebensgefährtin, der Basler Künstlerin und Koloristin Iris Pfister, in Rudolfstetten im Kanton Aargau.[5] Dann zog er mit ihr in ein altes Haus im Zentrum von Cavigliano, welches sie selber renovierten. Für seine regelmässigen Aufenthalte in Zürich mietete er noch eine kleine Wohnung im Zürcher Niederdorf. Er verstarb am 8. März 2009 in seinem Haus in Cavigliano an einem Hirnschlag.[2]

Illustrationen

1984 wurden seine Comics in der Schweizer Ausgabe des Magazins Strapazin veröffentlicht.[6] Ebenso erschienen seine Comics im Tages-Anzeiger-Magazin, Spick, der WoZ und der Schweizer Illustrierte.[7]

Ende der 1980er Jahre veröffentlichte er im Tagblatt der Stadt Zürich den Comicstrip Koch Komix mit einem Koch als Hauptfigur. Als Mike Van Audenhove mit einem Comicstrip auf die Ablehnung des Quartierzentrums Kanzlei im Herbst 1990 einging, wurde er entlassen. In diesem Zusammenhang lernte er Esther Schmid, die damalige Leiterin des züritipps, einer Beilage des Tages-Anzeigers, kennen. 1996 suchte sie einen Zeichner für die Comic-Seite und kam auf ihn zurück.[8]

Mike Van Audenhove wurde schliesslich einem breiteren Publikum bekannt durch seine erstmals 1996 veröffentlichten Comics Zürich by Mike im züritipp. In den Comicstrips wird eine typisch zürcherische Gesellschaftssituation in einem ganzseitigen Comic verarbeitet. Dabei setzt er sehr stark auf den Wiedererkennungswert der Zürcher Stadtbevölkerung. So existiert zum Beispiel der Ort des Geschehens häufig tatsächlich. Es zeigt die Stadtzürcher nicht überspitzt, sondern er arbeitet in erster Linie mit der Situationskomik.

Er zeichnete für die 700-Jahr-Feier der Schweizer Eidgenossenschaft einen Trickfilm.[7]

Ausstellungen

Auszeichnungen

  • Kultur-Auszeichnung des Kantons Zürich
  • «Nain d'Or» am Festival BD-Mania in Corminboeuf.

Comicbände

Die Comicstrips Zürich by Mike wurden seit 1997 in Bänden mit dem Titel Zürich by Mike zusammengefasst.[7] Insgesamt wurden 14 Bände veröffentlicht. Posthum erschien am 26. März 2009 der 13. und am 25. März 2010 der 14. Band.

Literatur

Commons: Mike Van Audenhove – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Guido Kalberer: Nie mehr «Zürich by Mike», Tages-Anzeiger Online, 10. März 2009
  2. a b Mike Van Audenhove ist tot, 20 Minuten Online, 9. März 2009.
  3. a b Lebenslauf auf fumetto.ch (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 114 kB), abgerufen am 31. Juli 2007
  4. kdw, Mike Van Audenhove - Zürichs Comiczeichner, Artikel in der Neue Zürcher Zeitung, 3. August 2006 [1]
  5. Meldung Tagesschau auf sf.tv vom 10. März 2008 [2]
  6. Christoph Schuler, Neugieriger Erklärer, in: züritipp Nr. 11, S. 7, 12. -18. März 2009
  7. a b c Lebenslauf der Edition Moderne anlässlich 10 Jahre Zürich by Mike (PDF)
  8. a b Esther Schmid, Witzig-frecher Kommentator, in: züritipp Nr. 11, S. 7, 12. -18. März 2009