Miedelsbach
Miedelsbach, mit ca. 2100 Einwohnern der drittgrößte Stadtteil Schorndorfs, liegt in einer breiten Mulde des Wieslauftals am Fuß des Welzheimer Walds. Das bebaute Gebiet ist östlich in seiner gesamten Ausdehnung von landschaftsprägenden Obstbaumwiesen umgeben, die unmittelbar an Waldflächen grenzen. Der Ortskern wird vom Tannbach durchflossen, der an der westlichen Markungsgrenze in die Wieslauf mündet. GeschichteIm Jahr 1297 wurde der dem Kloster Adelberg zugehörige Ort Muotinspach als Teilort von Steinenberg erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster hiesige Güter von den Herren von Urbach erwarb. Die Zehntrechte gehörten demnach den Klöstern zu Adelberg, Oberelchingen und Lorch. In einer Oberamtsbeschreibung von 1851 wurden 569 Einwohner angegeben, außerdem heißt es dort:
1807 wurde Miedelsbach Teilort von Steinenberg im Oberamt Schorndorf, bevor es 1856 zunächst Eigenständigkeit erlangte. Seit 1938 gehörte die Ortschaft zum Landkreis Waiblingen, welcher im Zuge einer Gebietsreform zum 1. Januar 1973 aufgelöst wurde und gänzlich in seinem Rechtsnachfolger, dem Rems-Murr-Kreis, aufging, zu welchem Miedelsbach demnach heute zählt. Sehr lange blieb die Ortschaft hinsichtlich ihrer Bebauung lediglich entlang eines einzigen Straßenbogens aufgereiht und war damit sehr klein. Nach dem Zweiten Weltkrieg verdichtete sich der Ortskern vor allem um die nördliche Ortsmitte durch die Neubaugebiete Kelterwiesen, Brunnenäcker und Rohräcker, welche in den 1950er Jahren entstanden. In den 1960er Jahren kamen dann die neuen Wohnsiedlungen Hiller, Goldwiesen und Hanfwiesen hinzu.[2] Im Zuge der Gebietsreform verlor Miedelsbach am 1. Januar 1973 seine Eigenständigkeit wieder und wurde in die Stadt Schorndorf eingegliedert.[3] PolitikDas Gebiet der 1973 eingegliederten Gemeinde Miedelsbach bildet eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem aus zwölf Mitgliedern bestehendem Ortschaftsrat.[4] WappenDas Wappen Miedelsbachs zeigt auf blauem Schild eine weiße (silberne) fliegende Schwalbe über zwei weißen Wellenbalken. Die Schwalbe wurde gewählt, weil sich einst jedes Jahr Schwalben am alten Rathaus, das in den 1970er Jahren dem Verkehr weichen musste, niederließen. Die Wellenbalken symbolisieren die beiden Gewässer Tannbach und Wieslauf. EinrichtungenIn Miedelsbach gibt es eine evangelische Kirche und ein katholisches Gemeindehaus (Paulushaus), eine Grundschule, eine Kindertagesstätte, mehrere Sport- und Spielplätze, einen Tennisplatz sowie eine Mehrzweckhalle. Die neue evangelische Kirche wurde 1967 eingeweiht. Architekt Gerhard Fetzer plante die Christuskirche mit asymmetrischem Dach, aus dem ein "Glockenträger" herausragt. Ein farbiges Lichtband und indirektes Licht durch den Glockenturm kennzeichnen den Innenraum, in dem ein Altarkreuz des Stuttgarter Künstlers Wolf-Dieter Kohler angebracht ist. Kirchen- und Gemeinderaum können miteinander verbunden werden. Im Untergeschoss finden sich weitere Räume.[5] VerkehrMiedelsbach liegt an der Landstraße 1148, die Schorndorf mit Rudersberg verbindet, ferner an der Wieslauftalbahn (RB61), die zwischen Schorndorf und Rudersberg-Oberndorf verkehrt. Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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