Michel RaynaudMichel Raynaud (* 16. Juni 1938 in Riom; † 10. März 2018[1]) war ein französischer Mathematiker, der sich mit algebraischer Geometrie beschäftigte. LebenRaynaud studierte ab 1958 an der École normale supérieure und war in den 1960er Jahren ein Schüler und enger Mitarbeiter von Alexandre Grothendieck, bei dem er auch 1968 promoviert wurde (Faisceaux amples sur les schémas en groupes et les espaces homogènes).[2] Ab 1967 war er Professor an der Universität Paris-Süd in Orsay. 1983 bewies er die Manin-Mumford-Vermutung,[3] dass der Schnitt der Jacobi-Varietät einer Kurve mit nur eine endliche Anzahl von Punkten endlicher Ordnung haben kann (außer im Fall ).[4] Teilresultate erzielte dort schon Fjodor Alexejewitsch Bogomolow und später wurden von Ehud Hrushovski und Jonathan Pila und Umberto Zannier modelltheoretische Beweise gegeben. 1987 erhielt er den Prix Ampère der Académie des sciences und 1995 den Colepreis mit David Harbater für die Lösung der Vermutung von Abhyankar aus dem Jahr 1957,[5] die Raynaud für den Spezialfall der (affinen) Gerade[6] bewies. Die Vermutung fragt nach den möglichen Galois-Gruppen einer an Stellen verzweigten Überlagerung einer Kurve über einem Körper der Charakteristik . Abhyankar vermutete, dass G genau dann eine Galois-Gruppe ist, falls die Anzahl der Erzeuger von (wobei die von allen -Sylow-Untergruppen von erzeugte Untergruppe von ist) gleich ist, wobei das Geschlecht der Kurve bezeichnet. Raynaud war seit 1994 korrespondierendes Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften.[7] 1970 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Nizza (Variétés abélienne et géométrie rigide). Er war mit der Mathematikerin Michèle Raynaud (* 1938) verheiratet, die ebenfalls bei Grothendieck promoviert wurde (1972, Universität Paris VII, Théorèmes de Lefschetz en cohomologie cohérente et en cohomologie étale[8]) und Mitarbeiterin im SGA (Séminaire de géométrie algébrique) von Grothendieck war. Schriften
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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