Michael MaccobyMichael Maccoby (* 5. März 1933 in Mount Vernon (New York); † 5. November 2022 in Washington DC)[1] war ein US-amerikanischer Psychoanalytiker, Sozialforscher und Führungsberater. Maccoby galt als ein weltweit geschätzter Experte für Führungskräfte (Leadership). Über 40 Jahre lang arbeitete er als Berater für Organisationen, Gewerkschaften und staatlichen Einrichtungen der USA. Dabei arbeitete er in insgesamt etwa 36 Ländern in Amerika, Europa, Afrika und dem nahen Osten. Maccoby wurde durch seine Tätigkeiten zur Verbesserung der Arbeitswelt und durch seine Veröffentlichungen international bekannt.[2] LebenMaccoby kam 1933 als Kind einer Hausfrau und eines Reformrabbis zur Welt. Seine Mutter stammte aus Oregon und arbeitete später als Lehrkraft an einer Schule; sein Vater stammte aus London und war der siebte und letzte einer Reihe von Rabbinern. Er hatte noch zwei weitere jüngere Geschwister.[1] Im Jahr 1954 erreichte er an der Harvard University den Bachelor of Arts (magna cum laude)[3] in Sozialpsychologie.[2] 1954–55 war er am New College in Oxford[3] und studierte dort Philosophie.[2] In Harvard schloss er 1960 am interdisziplinären Department of Social Relations[3] seine Dissertation im Bereich Social Relations ab.[2] Seine Ausbildung zum Psychoanalytiker absolvierte er 1964 am mexikanischen Institut für Psychoanalyse.[3] Als Analytiker praktizierte er von 1962 bis 1988.[3] 1959 heiratete Maccoby seine Partnerin Sandylee Weille.[3] Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Anne Maccoby Berglof, Izette Folger, Nora Maccoby Hathaway und Max Maccoby.[3] Michael Maccobys Enkelkinder sind Alexandra Berglof, Nick Folger, Camilla Folger, Katerina Berglof, William Hathaway, Ida B. Maccoby und Martin Maccoby.[3] Werk und WirkungZusammenarbeit mit Erich FrommGegen Ende seiner Dissertation in Harvard wurde Maccoby auf Empfehlung von David Riesman mit Erich Fromm bekannt gemacht. Letzterer suchte für seine empirische Studie Der Gesellschaftscharakter eines mexikanischen Dorfes einen Psychologen, der sich mit Statistik und projektiven Tests auskannte. Seine Ausbildung als Psychoanalytiker in Mexiko und bei Fromm begann auch in dieser Zeit.[4][5] Die Studie in Mexiko war ein empirischer Nachweis der Theorie des Gesellschaftscharakters.[6] Fromm und Maccoby engagierten sich unter anderem auch:[4]
Der Hauptteil der Zusammenarbeit zwischen Fromm und Maccoby fand zwischen 1960 und 1970 statt[4] und war seiner Überzeugung nach sehr anregend:
– Maccoby über die Zusammenarbeit[7] Ein weiteres Zitat beschreibt nochmals die Zusammenarbeit der beiden:
– Maccoby über die Zusammenarbeit[8] Da der Therapiestil Fromms auch vom Zen-Buddhismus beeinflusst war, versuchte Maccoby ebenso täglich zu meditieren.[9] Maccoby schätzte auch die gemeinsame Vorliebe für Humor und Witze.[10] The GamesmanSein Buch The Gamesman aus dem Jahre 1976 wurde ein Bestseller. Die deutsche Übersetzung heißt Gewinner um jeden Preis – Der neue Führungstyp in den Großunternehmen der Zukunftstechnologie und erschien 1977 im Rowohlt-Verlag. In diesem Buch beschäftigte er sich mit den neuen Unternehmern und Managern der damaligen High-Tech-Industrie. Nach eingehenden Untersuchungen von 250 Managern und Ingenieuren[11] teilte er die Persönlichkeitsstruktur von Führungskräften in vier Idealtypen ein:[12]
Maccobys Buch fand auch Erwähnung in Haben oder Sein von Erich Fromm bei der Beschreibung des Marketing-Charakters und des kybernetischen Menschen mit seiner vorherrschenden „rein verstandesmäßigen Ebene und der Unterentwicklung des emotionalen Bereichs“.[11] Nach diesem Buch folgten noch viele weitere Veröffentlichungen um diese Themenkomplexe. Weiteres
Veröffentlichungen (Auswahl)
Weblinks
Quellen
Einzelnachweise
|