Die Benediktinerabtei St. Michael in Metten wurde schon um 766 gegründet und war seit dem Jahr 788 königliches Kloster. Der zum Kloster gehörige Ort erhielt im Jahr 1051 von Kaiser Heinrich III. das Recht, an den (damals) drei Pfingsttagen und dem Fest des Hl. Michael einen Jahrmarkt mit Zoll, Bann und Zwing abzuhalten. Metten wurde zwar nach 1246 wieder Teil des Herzogtums Bayern, bildete aber bis zur Säkularisation in Bayern 1803 eine geschlossene Hofmark unter der Ortsherrschaft des Klosters. Auf Grund des Gemeindeedikts von 1818 wurde Metten im Jahr 1818 eine selbstständige Gemeinde.
19. und 20. Jahrhundert
An der Spitze der Gemeinde stand ein Gemeindevorsteher, der dem Gemeindeausschuss vorstand. Der Gemeindevorsteher und die Gemeindebevollmächtigten wurden alle drei Jahre in indirekter Wahl (Wahlmännersystem) bestimmt. 1830 wurde das Kloster wiedererrichtet.
Eine angebliche Wunderheilung im Frühjahr 1877 im Weiler Mettenbuch ließ den auf Grund der Schilderungen von „wundergesichtigen Kindern“ entstandenen Wallfahrerstrom anschwellen: übers Jahr kamen mehr als 100.000 Wallfahrer. Ohne kirchliche Anerkennung lebt die Mettenbucher Wallfahrt zur Waldkapelle der „Trösterin der Betrübten“ bis heute im kleinen weiter.[4][5]
Der Ort Metten erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg durch Heimatvertriebene einen starken Bevölkerungszuwachs und wurde 1966 zum Markt erhoben.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 3711 auf 4180 um 469 Einwohner bzw. um 12,6 %.
Bis 2020 amtierte Erhard Radlmaier (CSU). Dieser wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Ludwig Schmid (SPD) und bei den Kommunalwahlen im März 2008 sowie 2014 mit 78,51 % der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt.
2017 gab es in der Gemeinde 881 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 1622 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 741 Personen größer als die der Einpendler. 61 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 19 landwirtschaftliche Betriebe.
Gemeindesteuern
2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 4,360 Mio. €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 1,487 Mio. €.
Bildung
Im Jahr 2018 existierten folgende Einrichtungen:
2 Kindertageseinrichtungen mit 132 genehmigten Plätzen und 125 Kindern
1 Grundschule sowie eine Mittelschule mit zusammen 16 Klassen, 24 Lehrern und 296 Schülern
Bis 1991 gab es die Bahnstrecke Deggendorf–Metten. Inzwischen verläuft auf der ehemaligen Strecke innerhalb Mettens ein Radweg von Ortseingang ins Zentrum über den ehemaligen Bahnhof weiter in Richtung Kraner.
Am Ortseingang schließt dieser Radweg an eine Fahrradstraße in Richtung Deggendorf an.
Dies ist die erste reine Fahrradstraße Niederbayerns und die erste interkommunale Fahrradstraße Bayerns, wodurch auch das Pendeln per Fahrrad von und nach Deggendorf auf dieser Kurzstrecke bedeutend sicherer wurde. Auch schon davor war die Straße nur für Anwohner erlaubt zu befahren, jedoch hielten sich viele Autofahrer vor allem zu Stoßzeiten nicht daran. Mit Änderung zur Fahrradstraße wurde auch gleichzeitig auf halber Strecke Sperrposten errichtet, sodass eine Durchfahrt für Autos unmöglich wurde. Die offizielle Eröffnung fand am 19. Juni 2019 statt.[11]
Söhne und Töchter des Marktes
Modest Schmetterer (1738–1784), Benediktinerpater und Rechtswissenschaftler
Handball: Die SSG Metten e. V. [12] nimmt aktuell mit zwei Herrenmannschaften, zwei Frauenteams und zehn Nachwuchsmannschaften am Spielbetrieb[13] des Bayerischen Handballverbandes (BHV) teil. Die 1. Herrenmannschaft und das 1. Damenteam spielen 2022/23 in der Bezirksoberliga Altbayern. Die SSG trägt ihre Heimspiele in der St. Benedikt Halle (Metten) aus. Größter Erfolg der Mettener war bisher neben der „Südostbayerischen Landesligameisterschaft“ 2009 der Aufstieg in die viertklassige Handball-Bayernliga.