Metriorhynchus war von ähnlicher Gestalt wie die modernen Krokodile und wurde drei Meter lang. Er hatte einen stromlinienförmigen Körper, zu Flossen umgewandelte Beine und einen mit einer Schwanzflosse ausgestatteten Schwanz, was ihn zu einem wesentlich effektiveren Schwimmer machte, als es die heutigen Krokodile sind.[3]
Aktuelle Untersuchung an fossilen Exemplaren von Metriorhynchus superciliosus, haben gezeigt, dass adulte Tiere dieser Art gut entwickelte Salzdrüsen hatten.[4] Dies bedeutet, dass er nicht auf Süßwasser angewiesen war.[5]
Arten
Die Arten wurden traditionell in zwei Gruppen eingeordnet, die langschnäuzigen mit schmalen Kiefern und die kurzschnäuzigen mit breiten Kiefern. Alle kurzschnäuzigen Arten wurden inzwischen den Gattungen Purranisaurus und Suchodus zugeordnet.[6]
Die in der Gattung verbliebenen langschnäuzige Arten sind:
M. superciliosus: Westeuropa (England und Frankreich) aus dem Mittel- und Oberjura (Callovium und Oxfordium); Syn.: M. moreli, M. blainvillei, und M. jaekeli.
M. palpebrosus: Westeuropa (England) aus dem Oberjura (Kimmeridgium); Syn.: M. temporalis.
M. hastifer: Westeuropa (Frankreich) aus dem Oberjura (Kimmeridgium).
M. geoffroyii: (Typusart) Westeuropa (Frankreich) aus dem Oberjura (Kimmeridgium)[7]
Zwei weitere langschnäuzige Arten M. acutus und M. leedsi wurden in die Gattung Gracilineustes gestellt.[6]
Fragmentarische Fossilien, die den Fossilien von Metriorhynchus ähneln, sind auch aus dem Bajocium[8] und Bathonium[9] (zwei Stufen des Mitteljuras) von Südamerika beschrieben. Phylogenetische Analysen zeigen aber, dass sie Metriorhynchus nicht zugeordnet werden können.[6][10]
Lebensweise
Metriorhynchus war ein Fleischfresser und verbrachte den größten Teil des Lebens, oder sein gesamtes Leben auf offener See. Er war wahrscheinlich ein opportunistischer Jäger, der sich vor allem von Belemniten und Fischen ernährte.
Eier oder Nester der Gattung wurden bisher nicht gefunden, deshalb ist nichts über ihre Fortpflanzung bekannt. Wo Metriorhynchus sich paarte, ob im Meer oder an Land, ob er Eier legte oder lebendgebärend war, ist im Unterschied zu den Verhältnissen bei anderen Meeresreptilien des Mesozoikums, wie den Plesiosauriern oder den Ichthyosauriern, gegenwärtig noch unbekannt.
Einzelnachweise
↑Hermann von Meyer: Achte Versammlung der Naturforscher und Aerzte zu Heidelberg im September 1829. In: Isis. Bd. 23, Heft 5, 1830, S. 517–519, Digitalisat.
↑Rodney Steel: Crocodylia (= Handbuch der Paläoherpetologie. Teil 16). Fischer u. a., Stuttgart u. a. 1973, ISBN 3-437-30141-1, S. 116.
↑Judy A. Massare: Swimming capabilities of Mesozoic marine reptiles; implications for method of predation. In: Paleobiology. Bd. 14, Nr. 2, 1988, ISSN0094-8373, S. 187–205.
↑Marta Fernández, Zulma Gasparini: Salt glands in the Jurassic metriorhynchid Geosaurus: implications for the evolution of osmoregulation in Mesozoic crocodyliforms. In: Die Naturwissenschaften. Bd. 95, Nr. 1, 2008, S. 79–84, doi:10.1007/s00114-007-0296-1.
↑Hermann von Meyer: Palaeologica zur Geschichte der Erde und ihrer Geschöpfe. Schmerber, Frankfurt am Main 1832, Digitalisat.
↑Zulma Gasparini, Patrick Vignaud, Guillermo Chong: The Jurassic Thalattosuchia (Crocodyliformes) of Chile; a paleobiogeographic approach. In: Bulletin de la Société Géologique de France. Bd. 171, Nr. 6, 2000, ISSN0037-9409, S. 657–664, doi:10.2113/171.6.657.
↑Zulma Gasparini, Marcela Cichowolski, Dario G. Lazo: First Record of Metriorhynchus (Reptilia: Crocodyliformes) in the Bathonian (Middle Jurassic) of the Eastern Pacific. In: Journal of Paleontology. Bd. 79, Nr. 4, 2005, ISSN0022-3360, S. 801–805, doi:10.1666/0022-3360(2005)079[0801:FROMRC]2.0.CO;2.
↑Mark T. Young, Marco Brandalise de Andrade: What is Geosaurus? Redescription of Geosaurus giganteus (Thalattosuchia: Metriorhynchidae) from the Upper Jurassic of Bayern, Germany. In: Zoological Journal of the Linnean Society. Bd. 157, Nr. 3, 2009, S. 551–585, doi:10.1111/j.1096-3642.2009.00536.x.