Metábasis eis állo génosAls Metábasis eis állo génos (gr. μετάβασις εἰς ἄλλο γένος, wörtl. Wechsel in eine andere Gattung) oder Übergriff in ein anderes Gebiet versteht man eine unangezeigte Verschiebung der Bedeutung eines Begriffes durch Änderung der Gattung, in deren Kontext der Begriff auf etwas Konkretes verweist. Der Ausdruck stammt ursprünglich aus der Analytica posteriora von Aristoteles:
– Analytica posteriora: 1. Buch, Kap. 7, 75a 38 Obwohl Arithmetik und Geometrie z. T. dieselben Begriffe und Ausdrücke verwenden, sollen die Beweise aus einem Gebiet nicht ohne weiteres auf das andere übertragen werden, da die Begriffe je nach Bereich unterschiedliche Objekte spezifizieren. So wird die Metábasis auch in der aristotelischen Physik untersagt:
– De caelo: 1. Buch, Kap. 1, 268b 1ff Wo die Metábasis nicht ausdrücklich als Analogie vorgenommen wird, führt sie zu einem plötzlichen Sprung in einer Beweisführung oder Argumentation, in dem man auf fehlerhafte Weise nicht mehr den ursprünglichen Gegenstand der Beweisführung behandelt, sondern einen völlig anderen. Damit begeht man aber den Schlussfehler der Erschleichung. In der jüngeren Philosophie verwendete Edmund Husserl den Begriff der Metabasis zur Kritik des Psychologismus.[1] Husserls Arbeit wiederum ist einer der Ausgangspunkte zur Entwicklung der Theorie des Kategorienfehlers bei Gilbert Ryle.[2] Einzelnachweise
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