Menachem Birnbaum war der zweite Sohn des jüdischen Schriftstellers und Aktivisten Nathan Birnbaum und dessen Frau Rosa Korngut. Er war der Bruder von Salomon Birnbaum und Uriel Birnbaum. Birnbaum war verheiratet mit Ernestine (Tina) Esther Helfmann. Ihre Kinder waren Rafael Zwi und Hana.
Birnbaum lebte 1911 bis 1914 und 1919 bis 1933 in Berlin und arbeitete als freischaffender Künstler, als Verlagsleiter des Welt-Verlages und für jüdische Verlage in Berlin. Seit 1924 betrieb er einen Elektro-Großhandel. 1933 emigrierte er in die Niederlande.
Hier wurde er im Frühjahr 1943 von der Gestapo verhaftet und wahrscheinlich mit einigen seiner Angehörigen in einem Konzentrationslager der Nationalsozialisten ermordet. Menachem Birnbaum selbst mutmaßlich in Auschwitz 1944, Tina, Rafael Zwi und Hana Birnbaum vielleicht schon in Sobibor 1943. Einer anderen Quelle zufolge starb die vierköpfige Familie am 13. März 1943 im KZ Sobibor.[1]
Werke
Das Hohe Lied, Berlin 1912
Der Aschmedaj (Zeitschrift), Berlin-Warschau 1912
Schlemiel (Zeitschrift), Berlin 1919–1920 (Schriftleitung des künstlerischen Teils)
Das jüdische Jugendbuch (gemeinsam mit Cheskel Zwi Klötzel, Moritz Steinhardt, Heinrich Loewe), Berlin, Welt-Verlag, 1920[2]
Menachem Birnbaum zeigt Karikaturen, Den Haag 1937
Literatur
Kitty Zijlmans, Jüdische Künstler im Exil: Uriel und Menachem Birnbaum. In: Hans Wuerzner (Hrsg.), Österreichische Exilliteratur in den Niederlanden 1934-1940, Amsterdam 1986
Mirja Birnbaum: Erinnerung an Menachem Birnbaum. in: Exil. Forschung. Erkenntnisse. Ergebnisse. Heft 2 Jahrgang 1998, Seite 54ff. Exilverlag Edita Koch, Frankfurt am Main, ISSN0721-6742
Menachem Birnbaum: Leben und Werk eines jüdischen Künstlers. eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Hagen, 9. November bis 20. Dezember 1999. Texte: Georg Schirmers, Mirjam Birnbaum. Katalog: Georg Schirmers. Hagen: Universitätsbibliothek 1999. 90 S.