Max Geisberg, Sohn des Stadtarchivars Heinrich Geisberg (1817–1895), verbrachte seine Kindheit in Münster und ging auch dort zur Schule. Anschließend folgte ein Studium, das er zunächst von 1896 bis 1897 an der Universität München begann. In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1897 wechselte er für ein Wintersemester an die Königliche Theologische und Philosophische Akademie nach Münster, der späteren Universität. Ab dem Sommersemester 1898 studierte er für zwei Semester an der Universität Berlin, bevor er für die Wintersemester der Jahre 1899/1900 und 1900/01 erneut nach Münster wechselte. Geisberg, der in München als Student aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindung Saxonia im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine wurde, schloss sich auch an seinen weiteren Studienorten KV-Verbindungen an (KStV Palatia Heidelberg, KStV Germania Münster und KStV Askania Berlin).[1] Während seiner Studentenzeit nahm er an den von ihm initiierten Ausgrabungen an der ehemaligen Kreuzschanze in Münster teil, bei denen die von den Täufern dort vergrabenen Portalfiguren der Überwasserkirche entdeckt wurden.
Im Jahre 1911 wurde er zum Direktor des Landesmuseums der Provinz Westfalen in Münster ernannt. Max Geisberg bekleidete diese Position bis zu seiner vorzeitigen Entlassung im Jahre 1934, da ihm als Freund von Bischof Clemens August Graf von Galen eine Führung des Museums nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in deren Sinne nicht zugetraut wurde. Von 1940 bis 1942 wurde er nochmals zum Direktor des Museums ernannt. Seine Haupttätigkeit fiel in dieser Zeit vornehmlich auf die Auslagerung der Kunstschätze zum Schutz vor alliierten Luftangriffen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Israhel van Meckenem. Heitz, Strassburg 1902 (= Dissertation)
Der Meister der Berliner Passion und Israhel van Meckenem. Studien zur Geschichte der westfälischen Kupferstecher im fünfzehnten Jahrhundert. Heitz, Strassburg 1903 (Digitalisat).
Verzeichnis der Kupferstiche Israhels van Meckenem † 1503. Heitz, Strassburg 1905 (Digitalisat).
Der deutsche Einblatt-Holzschnitt in der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts. Schmidt, München 1929
The German Single-Leaf Woodcut 1500–1550. Revised and edited by Walter L. Strauss. 4 Bände. Hacker, New York 1974
Die deutsche Buchillustration in der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts. Schmidt, München 1930–1932
Einige der ältesten Wohnbauten Westfalens. Münster 1930.
↑Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine: Jahrbuch des Kartellverbandes der katholischen Studentenvereine Deutschlands (K.V.) 1929, Berlin 1929, S. 297.