Matthias BeckersMatthias Beckers (* 1900 in Mönchengladbach; † 8. Februar 1985 in Düsseldorf) war ein römisch-katholischer Pfarrer und Friedensaktivist. LebenNach seiner theologischen Ausbildung wurde Beckers zunächst Kaplan in der Pfarrei St. Bruno, am 20. Februar 1934 dann Rektor des nunmehrigen, von St. Bruno abhängigen Rektorates Golzheimer Heide in Düsseldorf-Stockum. Diese wurde schließlich 1940 zur selbstständigen Rektoratspfarre Heilige Familie. Für seine öffentliche Parteinahme[1] für die in seiner Pfarrei lebenden ausgegrenzten Menschen erteilten ihm die Nationalsozialisten Predigt- und Aufenthaltsverbot. 1940 wurde er von der Gestapo gefangen genommen, ausgewiesen und verbannt.
– Predigt Beckers' im Heinefeld, Golzheimer Heide Der nach dem Kriegsende zurückgekehrte Beckers wurde am 12. August 1945 wieder feierlich zum Rektoratspfarrer seiner Kirche auf dem Heinefeld eingeführt und mit der Erhebung zur kanonischen Pfarrei 1951 zum ersten Pastor der Gemeinde. Er blieb dies bis 1975 und wohnte auch im Ruhestand in der Pfarrei. Am 31. Dezember 1975 ging Pastor Beckers in den Ruhestand. Engagement in der FriedensbewegungGemeinsam mit dem 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückgekehrten Pater Franziskus Maria Stratmann ließ er in Düsseldorf den Friedensbund Deutscher Katholiken wieder aufleben, den Stratmann noch im Exil mit Rudolf Gunst und Felix Hinz wiedergegründet hatte. Beckers charakterisierte den Unterschied zur neu entstandenen Pax-Christi-Bewegung so:
Von 1948 bis 1950 gab Beckers gemeinsam mit Christa Thomas die Monatsschrift Friedensbriefe als Organ des Friedensbundes heraus, um die Bevölkerung mit den Anliegen des Friedensbundes vertraut zu machen. Ende 1950 unterstützte Pfarrer Beckers gemeinsam mit Christa Thomas und Wilhelm Elfes und Katharina von Kardorff-Oheimb den Vorschlag des DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl an Bundeskanzler Konrad Adenauer, Verhandlungen über die Bildung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates aufzunehmen. Auf eine Nachfrage des Erzbischöflichen Generalvikariates Köln vom 26. Januar 1951 legte er brieflich seinen Standpunkt als FDK-Mitglied dar:
Der Friedensbund nahm auch als eine der ersten christlichen Gruppen gegen Pläne zur deutschen Wiederbewaffnung Westdeutschlands Stellung. Daraufhin wurde er von den deutschen katholischen Bischöfen ebenso wie der damaligen Bundesregierung unter Konrad Adenauer heftig öffentlich angegriffen. Unter diesem Druck löste er sich 1951 auf. Sein Engagement für den Friedensbund führte Beckers zu seinem Ruf als „Friedenspastor“.[2] Gemeinsam mit Christa Thomas, Joseph Emonds und Nikolaus Ehlen initiierte er den „Aufruf zur Ächtung der Atombombe aufgrund der Osterbotschaft Papst Pius XII. im Jahre 1954“.[3] NachwirkenAuf dem Heinefeldplatz ist die Erinnerungsstätte für Pfarrer Beckers zu finden.[4] Die Plakette der Gedenkstätte erinnert an das Eintreten von und die praktische Hilfe durch Beckers für die dort lebenden ausgegrenzten Menschen, zu denen u. a. viele Sinti gehörten.[5] Aufgrund seines sozial-caritativen Einsatzes gilt Beckers vielen auch als „Pfarrer der Armen“.[6] Einzelnachweise
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