Mathilde Fabricius entstammte einer grossbürgerlichen Familie. Der Vater, Walter Fabricius (* 1. November 1842 in Magdeburg; † 18. Juli 1903 ebenda)[1], war Generalagent der Colonia (Versicherung) in Magdeburg, die Mutter war Wilhelmine Luise geb. Freiin von Plotho (* 1. Oktober 1850 in Genthin; † 24. März 1909 in Magdeburg). Die Eltern ließen sie sowie ihre vier Schwestern einen Beruf erlernen, was zu jener Zeit eher unüblich war. Ihren ersten privaten Zeichenunterricht bekam sie in Magdeburg bei Käthe Fleck. Später ging Mathilde Fabricius nach München und nahm Unterricht zunächst bei Walter Thor in dessen privater Mal- und Zeichenschule, anschließend bei dem aus Magdeburg stammenden Richard Kaiser. Nachdem sie nach Magdeburg zurückgekehrt war, betätigte sie sich als freischaffende Künstlerin und nahm regelmäßig an regionalen Ausstellungen teil. Finanziell abgesichert wurde sie von ihren Schwestern. Es bestand eine Verbindung zur spätexpressionistischen Magdeburger Künstlervereinigung Die Kugel. Sie nahm zwar 1919 an deren Ausstellung teil, dennoch kann keine Mitgliedschaft in der Vereinigung belegt werden. Als Mitglied der Künstlerkameradschaft des Gaues Magdeburg-Anhalt stellte sie auf den Kunstausstellungen 1942 und 1943 des Gaues in Magdeburg und Dessau aus.[2][3] Viele ihrer Werke wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Eine Künstlerfreundschaft verband Fabricius mit dem Magdeburger Maler Curt Wittenbecher. 1934–1941 war die Magdeburger Künstlerin Lieselotte Klose ihre einzige feste Schülerin. Erst Ende der 1930er Jahre gab Fabricius Kurse in Freilichtmalerei im Rahmen der Volkshochschule. Zumindest Ende der 1930er Jahre lebte sie in dem den Geschwistern Fabricius gehörenden Haus Richard-Wagner-Straße 7 im Magdeburger Stadtteil Alte Neustadt.[4]
1991 wurde ihr zum Gedenken die Martha-Brautsch-Straße in Fabriciusstraße im Stadtteil Sudenburg umbenannt.
Ausstellungen
1933 „Deutscher Künstlerbund. Erste Ausstellung. Aquarelle, Zeichnungen, Bildhauerwerke“. Veranstalter: Deutscher Künstlerbund. Haus: Kunstverein Magdeburg.[5][6]
1938 „Ausstellung von Gemälden und Bildwerken von Künstlern aus dem Gau Magdeburg-Anhalt“. Veranstalter: Kunstverein Magdeburg. Vom 2. Juli 1938 – 4. September 1938.[7][6]
1941 „Die deutsche Malerin und Bildhauerin“. Düsseldorf Veranstalter: Gesellschaft zur Förderung der Düsseldorfer bildenden Kunst e. V. Verein Düsseldorfer Künstlerinnen im Deutschen Frauenwerk.[8][6]
1942 Kunstausstellung des Gaues Magdeburg-Anhalt als Mitglied der Künstlerkameradschaft des Gaues[9]
1943 Kunstausstellung des Gaues Magdeburg-Anhalt als Mitglied der Künstlerkameradschaft des Gaues[10]
↑Magdeburger Adreßbuch für das Jahr 1939, Teil I., Seite 82; Teil II., Seite 153
↑1933 Magdeburg Katalog „Deutscher Künstlerbund. Erste Ausstellung. Aquarelle, Zeichnungen, Bildhauerwerke“, veranstaltet vom Deutschen Künstlerbund im Kunstverein Magdeburg, Wanderausstellung mit weiteren Stationen: Kassel und Saarbrücken. Exp.: 407. Kat.: 64 S., 24 Abb., München Staatsbibliothek.
↑ abc Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen (Hrsg.) Martin Papenbrock; Gabriele Saure mit einer Einf. von Jutta Held. Weimar 2000: VDG, Verl. Und Datenbank für Geisteswiss. Teil 1. Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit: Eine kommentierte Bibliographie - Bearbeitet von Martin Papenbrock und Anette Sohn, (Schriften der Guernica-Gesellschaft: Bd. 10) E-Book ISBN 978-3-95899-098-2
↑ Katalog „Ausstellung von Gemälden und Bildwerken von Künstlern aus dem Gau Magdeburg-Anhalt“ Exp.: 316. Kat.: 52 S., 16 Abb. Druck: Wohlfeld, Magdeburg. BIBL.: München,
Zentralinstitut für Kunstgeschichte.