Richling war Mitglied des Ensembles des Renitenztheaters Stuttgart. Ab 1976 trat er auch als Solist auf und wirkte in weiteren Ensembles sowie in Serien mit, etwa in Die Kleine Heimat (SDR/ARD) und Hildebrandts Scheibenwischer (ARD/SFB). Ab 1981 trat er vierzehntäglich in Abendschau-Ansichten eines Dauerfernsehers auf und gestaltete 12 Soloprogramme.
Erste bundesweite Bekanntheit erreichte der in Stuttgart lebende Kabarettist durch die von 1989 bis 1990 im Ersten der ARD jeweils nach den Tagesthemen ausgestrahlten fünfminütigen Satiresendung Jetzt schlägt’s Richling. Diese Sendung wurde von konservativer Seite sehr stark kritisiert und nach 16 Folgen aus dem Programm genommen.[5] Im dritten Programm wurde sie bis 1996 fortgesetzt.
Von 2003 bis 2008 gehörte er zur Stammbesetzung der ARD-Sendung Scheibenwischer. Bis zu deren Einstellung führte Richling von 2009 bis 2010 durch die Nachfolgesendung Satire Gipfel. Nach Auslaufen seines Vertrags wurde er 2011 von Dieter Nuhr abgelöst.[6]
Ab 1996 präsentierte Richling die vom SWR produzierte Sendung Zwerch trifft Fell, von 2010 bis 2013 unter dem Titel Studio Richling, seither Die Mathias Richling Show, die bis Dezember 2024 mehrmals jährlich im SWR Fernsehen lief.[7][8][9] Ende 2024 wurde sie aufgrund von Sparmaßnahmen des Senders eingestellt.[10]
In seinen mitunter mit hoher Geschwindigkeit vorgetragenen Programmen schlüpft er häufig in die Rollen bekannter Persönlichkeiten, meist in die von (nicht selten weiblichen) Politikern. Dabei karikiert er durch humorvolle und bisweilen bizarre Übertreibung das Nichtssagende und Widersprüchliche ihrer öffentlichen Auftritte.[11]
Programme
1974: Köpfe u. v. a.
1976: Riesenblödsinn?
1977: Ich bin’s gar nicht
1979: Zuerst mal die Zugaben
1980: Zu uns gesagt mit Günter Verdin
1981: Ich habe nie gesagt
1982: Ich wiederhol’s gerade mal
1983: Daß Fernseh bled macht?
1985: Reden Sie! Jetzt red’ ich!
1987: Wieviel Demokratie ist es bitte?
1989: Was ich noch vergessen wollte...
1990: Jetzt schlägt’s Richling
1994: Wer einmal lügt, dem Richling
1996: Ich muß noch was beRICHLINGen
1999: RICHLING- Das @ntWort
2004: RICHLING WAAAS?!
2006: E=m•Richling²
2010: Der Richling-Code
2013: Deutschland to go
2016: Richling spielt Richling
2018: RICHLING und 2084
Regie bei allen Produktionen führte SWR-Moderator und Autor Günter Verdin.
Das Virus Demokratie? Eine Abschätzung. Westend Verlag, Frankfurt 2021, ISBN 978-3-86489-345-2.
Enttarnt!: Biografische Ermittlungen im privat-öffentlichen Milieu. Westend Verlag, Frankfurt 2024, ISBN 978-3-86489-457-2.
Literatur
Richling, Mathias. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1002.
Mathias Richling: Ich schaue Polit-Talkshows, um den homo politicus im TV und in freier Wildbahn zu beobachten. In: Sascha Michel, Heiko Girnth (Hrsg.): Polit-Talkshows. Bühnen der Macht. Ein Blick hinter die Kulissen. Bouvier, Bonn 2009, ISBN 978-3-416-03280-3, S. 39–42.
↑Alleswisser Mathias Richling: „Ob ich noch ganz dicht bin? Ich bitte Sie!“ In: Der Spiegel. 27. Mai 2011, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 27. Mai 2022]).