Masako Ohta

Masako Ohta nach einem Konzert mit einem Blumenstrauß in der Hand, hinter ihr steht ein Flügel
Masako Ohta (2024)

Masako Ohta (* 1960 in Tokio) ist eine japanische Pianistin und Komponistin.

Leben und Wirken

Ohta absolvierte ein Klavierstudium an der Toho Gakuen School of Music in Tokyo und seit 1985 in Berlin an der Hochschule der Künste bei Erich Andreas und György Sebök. Sie besuchte Meisterkurse bei András Schiff und György Kurtág.

Seit 1988 lebt Ohta in München. Sie begann als Interpretin klassischer Klavierliteratur, wandte sich aber bald auch Neuer Musik zu[1] und ließ zunehmend ihre eigene Kreativität zu (schon mit 19 Jahren wollte sie Mozart-Kadenzen improvisieren). Sie wurde zur (auch improvisierenden) Komponistin von Solostücken, in denen sie sich auf Poesie, Klänge und Musik aus ihrer japanischen Heimat bezieht.[2] Sie konzertierte bei Festspiel plus der Bayerischen Staatsoper, dem International Art Festival in Mexiko, dem Kurt-Weill-Fest in Dessau und Berlin sowie dem John Cage Festival 2012 und dem Bodenseefestival 2022 in Ravensburg.

Ohtas Wirken wurde in zahlreichen Rundfunkproduktionen mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Claude Debussy, David Monrad Johansen, Bruno Maderna oder Karl Bohrmann dokumentiert. Mit dem Holzbläser Udo Schindler entstanden seit 2014 CDs wie Ohenrosan oder Music in Space mit Live-Improvisationen. 2018 ist ihr Solo-Album Poetry Album bei Winter & Winter mit Klavierstücken aus verschiedenen Epochen erschienen.[3] 2020 folgte My Japanese Heart.[4] Beide Alben wurden von der Kritik sehr positiv aufgenommen.[5] Sie ist Mitbegründerin des seit 2021 im Münchener Pathos Theater jährlich stattfindenden IMAGINE-Festival, einem „Friedens-Kunstfestival zu Yoko Ono“.[6] 2022 erschien zusammen mit dem Trompeter Matthias Lindermayr das Album MMMMH.

Neben dem Piano spielt Ohta auch indisches Harmonium und elektronisches Taishōgoto.

Preise und Auszeichnungen

Ohta wurde 2016 mit dem Giesinger Kulturpreis ausgezeichnet. 2019 erhielt sie einen Musikförderpreis der Landeshauptstadt München verliehen. Ihr Album My Japanese Heart wurde 2020 für die Quartalsauswahl des Preises der Deutschen Schallplattenkritik nominiert.[7] Das mit Lindermayr vorgelegte Album MMMMH wurde vom Bayerischen Rundfunk im Oktober 2022 zum Jazzalbum des Monats gewählt,[8] außerdem unter die Top Ten der besten Jazz-Alben des Jahres bei BR-Klassik,[9] und für den Deutschen Jazzpreis 2023 nominiert.[10]

Einzelnachweise

  1. Reinhard Palmer: Tönende Chiffren: Eine Begegnung mit der musikalischen Seite des Künstlers Karl Bohrmann. In: Neue Musikzeitung. 15. Juni 2012, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  2. Bühne frei im Studio 2 – Masako Ohta & Matthias Lindermayr: Mmmmh. BR-Klassik, 21. Dezember 2022, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  3. Masako Ohta: Live-stream solo piano concert »In Dialogue-Poetry Album«. 16. August 2020, abgerufen am 23. Januar 2023.
  4. Masako Ohta: Live-stream »My Japanese Heart CD-Release«. 25. Juni 2020, abgerufen am 23. Januar 2023.
  5. Rita Argauer: Freundliche Radikalität. In: Süddeutsche Zeitung. 25. November 2020, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  6. Ein bisschen Frieden. In: Süddeutsche Zeitung. 25. Juli 2022, abgerufen am 26. Februar 2023.
  7. Bestenliste Longlist. 15. Oktober 2020, abgerufen am 23. Februar 2023.
  8. Bayerischer Rundfunk: Top Ten - Die besten Jazz-Alben 2022. 10. November 2022, abgerufen am 23. Februar 2023.
  9. Bayerischer Rundfunk BR-Klassik: Jazzalbum des Monats. 11. Dezember 2022, abgerufen am 23. Februar 2023.
  10. Initiative Musik: Deutscher Jazzpreis: Album Instrumental des Jahres. 23. Februar 2023, abgerufen am 23. Februar 2023.