In armenischer und römischer Zeit hieß die Stadt Tigranocerta (armenischՏիգրանակերտTigranakert, altgriechischΤιγρανόκερταTigranόkerta), auf aramäisch Mîyâfâriqîn/Maipherqat/Maiferkat, in byzantinischer Zeit Tagrith, zeitweise Justinianopolis und ab dem 5. Jh. Martyropolis.
Tigranes II. beschloss, die Siedlung neben Artaxata am Araxes zur Hauptstadt auszubauen. Dazu deportierte er die Bürger von zwölf kappadokischen Städten, darunter Mazaka, hierher. Vor Beendigung der Bauarbeiten wurde die Stadt aber 69 v. Chr. durch Lucullus erobert, und die griechischen Aristokraten kehrten in ihre kappadokischen Heimatstädte zurück.
Nachdem die Stadt durch Schapur II. erobert wurde, erlitten die Einwohner, die sich nicht zum Zoroastrismus bekehren wollten, das Martyrium.
Bischof Maruthas von Sophene und Tagrith wurde vom Kaiser Theodosius I. als Gesandter an den Hof des persischen Großkönigs Yazdegerd I. geschickt. Dort trieb er angeblich einer Tochter Yazdegerds einen bösen Geist aus. Unter Maruthas wurde für die Märtyrer von Tagrith eine prächtige Basilika erbaut, und die Stadt nahm den Namen Martyropolis an.
M. Salvini: The historical Geography of the Sevan Region in the Urartian period. In: Raffaele Biscione, Simon Hmayakyan Neda Parmegiani (Hrsg.): The North-Eastern frontier Urartians and non-Urartians in the Sevan Lake basin. CNR, Istituto di studi sulle civiltà dell'Egeo e del Vicino Oriente, Rom 2002.
↑M. Salvini: The historical Geography of the Sevan Region in the Urartian period. In: Raffaele Biscione, Simon Hmayakyan Neda Parmegiani (Hrsg.): The North-Eastern frontier Urartians and non-Urartians in the Sevan Lake basin. Rom, CNR, Istituto di studi sulle civiltà dell'Egeo e del Vicino Oriente, 2002, 47