Martina Hefter absolvierte zunächst eine Ausbildung als Gymnastiklehrerin mit Schwerpunkt Tanz und Zusatzausbildung in zeitgenössischem Bühnentanz in München und Berlin. Anschließend studierte sie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie seit 1997 wohnt und als Performancekünstlerin und Schriftstellerin arbeitet.[1] Sie verbindet in ihren Werken sprachliche mit tänzerischen Elementen. So initiierte sie 2012 das Projekt „Bewegungsschreiber. Dichtung trifft Tanz“ am Dock 11 (Berlin) und gestaltete im August 2013 im Rahmen des Projekts „Sprechende Gänge. KOOKwalks durch Berlin“ ein choreografisches Spiel, in dem eine räumliche Installation aus Meinungen und Haltungen zu Gedichten entstand.[2]
Nach ihrem in Leipzig spielenden Debütroman Junge Hunde (2001) mit deutlich autobiografischen Spuren sowie zwei weiteren Prosawerken publizierte Martina Hefter mehrere Gedichtbände beim renommierten Verlag Kookbooks. 2024 legte sie mit Hey guten Morgen, wie geht es dir? ihren ersten Roman seit 16 Jahren vor. Kritiker lobten unter anderem dessen poetische Sprache.[3] Für die Jury des Deutschen Buchpreises „navigiert [der Roman] zwischen Melancholie und Euphorie, reflektiert über Vertrauen und Täuschung“.[4]
Hefters Roman Hey guten Morgen, wie geht es dir? (2024) erzählt die Geschichte von Juno, einer Tänzerin, die mit ihrem schwerkranken Ehemann Jupiter lebt und sich nachts in die Welt des Love-Scammings flüchtet. Juno nutzt die Online-Begegnungen zur Erschaffung einer alternativen Identität und zum Entfliehen aus ihrem Alltag, was ihr eine Form von Freiheit bietet, die in ihrem realen Leben fehlt. Im Austausch mit einem Betrüger namens Benu entsteht eine unerwartete Verbindung. Das Buch wurde 2024 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
Katharina Gerstenberger: Small Stories: The Novels of Martina Hefter. In: Katharina Gerstenberger, Patricia Herminghouse (Hrsg.): German Literature in a New Century. Trends, Traditions, Transitions, Transformations. Berghahn Books, New York, Oxford 2008, ISBN 978-1-84545-866-9, S.253–267, doi:10.1515/9781845458669-020 (englisch, degruyter.com [abgerufen am 18. Oktober 2024]).