Martin KlamrothMartin Klamroth (* 8. Mai 1855 in Fiddichow; † 28. April 1890) war ein deutscher Gymnasiallehrer, Arabist und Mathematikhistoriker. Klamroth war der Sohn eines Pastors und ging in Stargard und Pyritz auf das Gymnasium. Nach dem Abitur 1874 studierte er in Tübingen, Göttingen und Straßburg Theologie und Orientalistik. In Leipzig erhielt er noch während des Studiums eine Goldmedaille für eine philosophische Preisaufgabe. Nach dem Staatsexamen in Göttingen im November 1877 und der Promotion zum Dr. phil. im März 1878 (mit einer Dissertation über Gregorius Bar-Hebraeus) und dem einjährigen Militärdienst in Straßburg wurde er Lehrer am Christianeum in Altona, ab 1881 als ordentlicher Lehrer. 1884 ging er an das Wilhelms-Gymnasium in Hamburg, an dem er 1887 Oberlehrer wurde. Von ihm stammen verschiedene Veröffentlichungen zur Wissenschaftsgeschichte des mittelalterlichen Islam, beispielsweise die Überlieferung von Euklid im islamischen Mittelalter und die Auszüge aus griechischen Wissenschaftlern (Hippokrates von Chios, Galenos, Euklid, Nikomachos von Gerasa, Claudius Ptolemäus, Aristoteles u. a.) und den Evangelien in der Chronik (Tarikh) von al-Yaʿqūbī im 9. Jahrhundert. Außerdem übersetzte er Suren des Koran ins Deutsche. Über die Frage der Euklid-Überlieferung von arabischer Seite (1881) und der griechischen Text-Tradition kam es zu einer Kontroverse mit Johan Ludvig Heiberg.[1] Während sich Heiberg damals durchsetzte, verteidigte Wilbur Richard Knorr 1996 die Bevorzugung mittelalterlicher arabischer Überlieferung.[2] Schriften
Literatur
Einzelnachweise
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