Martin DamusMartin Damus (* 7. April 1936; † 21. Juli 2013 in Osnabrück) war ein deutscher Professor für Kunstgeschichte an der Universität Osnabrück. LebenDer Pfarrerssohn Martin Damus war nach einer Lehre bis 1963 Kunstschmied bei Fritz Kühn in Ostberlin. Zusammen mit dem Künstler Roger Loewig wurde Martin Damus am 15. August 1963 von der Staatssicherheit verhaftet. Der vorgebliche Grund war eine Ausstellung, die Damus im Pfarrhaus im Ost-Berliner Baumschulenweg mit den Bildern von Loewig ein halbes Jahr zuvor organisiert hatte. Neben Damus und Loewig wurden im Oktober 1963 weitere Freunde verhaftet, Jürgen Schulz und Christoph Flämig. Der eigentliche Grund war eine geplante Broschüre. Verwirklicht wurde die Broschüre nicht, es lag aber eine Rohfassung vor, mit einem Beitrag von Jürgen Schulz über den polnischen Autoren Miłosz, einem fiktiven Gespräch zwischen zwei Studenten von Christoph Flämig, in dem der eine Student seine Argumente für, der andere gegen eine Flucht darstellte. Damus wollte das Vorwort schreiben. Der geplante Titel war: Wer sind wir – was wollen wir?[1] Martin Damus führt schon vor der Verhaftung eine Beziehung mit seiner späteren Frau Renate Damus. Er wurde mit der Begründung von Familienzusammenführung vermittelt durch den Ostberliner Rechtsanwalt Wolfgang Vogel von der Bundesrepublik Deutschland aus dem Gefängnis freigekauft und emigrierte nach West-Berlin. Dort studierte zwischen 1968 und 1972 Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte an der Freien Universität Berlin. Sein Studium schloss er bei Otto von Simon mit einer Promotion über Funktionen der Bildenden Kunst im Spätkapitalismus ab. Später war er eine Außerplanmäßiger Professor für Kunstgeschichte an der Universität Osnabrück, Mitbegründer der Friedrich Vordemberge-Gildewart-Initiative und viel gefragter Redner bei Ausstellungseröffnungen.[2] Schriften
Einzelnachweise
|