Martha AbichtMartha Abicht (* 12. Mai 1878 in der Ehrlichsmühle bei Neustadt an der Orla; † 12. November 1941 in Berlin-Charlottenburg) war eine deutsche Kindergärtnerin und enge Mitarbeiterin von Anna von Gierke im Verein Jugendheim. Leben und WirkenSie war die älteste von zwei Töchtern eines Getreide- und Sägemühlebesitzers. Über ihre glücklichen Kinderjahre schrieb Martha Abicht rückblickend:
Nachdem das Familienunternehmen in Konkurs gegangen war, übersiedelten die Eltern mit ihren Kindern in die nahegelegene Stadt und schließlich zwei Jahre später nach Berlin. In letztgenannter Stadt absolvierte Martha Abicht von 1893 bis 1895 am renommierten Pestalozzi-Fröbel-Haus die Ausbildung zur Kindergärtnerin. Danach war sie kurze Zeit als Privaterzieherin tätig. Mai 1896 wurde Martha Abicht vom Verein Jugendheim angestellt. Dort übernahm sie die Leitung des Kindergartens, wo sie die Methode des Monatsgegenstandes (entwickelt von Henriette Schrader-Breymann) einführte. Zusätzlich übernahm Martha Abicht später noch für den Verein Jugendheim die Verantwortung für das Mädchen- und Knabenheim sowie für die Schulspeisung. Zusammen mit Anna von Gierke gründete sie 1921 die G.m.b.H. Landjugendheim Finkenkrug. Bereits im Sommer 1922 konnte in Finkenkrug eine Baracke aufgestellt und ein Jahr später der volle Betrieb aufgenommen werden. Das Landjugendheim diente in erster Linie als Erholungsstätte für Angestellte, Schülerinnen und Kinder des Vereins Jugendheim. Als Anna von Gierke wegen ihrer jüdischen Versippung das Jugendheim verlassen musste, stellte sich Martha Abicht an die Seite der Verfemten. Sie bezog 1938 im großzügigen Haus Anna von Gierkes, Carmerstraße 12, eine Parterrewohnung und unterstützte ihre Freundin bei der Fürsorge für Hilfsbedürftige und von den Nationalsozialisten Bedrängte[2]. Über ihr baldiges Ableben schrieb Marie Baum:
Am 20. Mai 1978 gedachten die ehemaligen Jugendheimer Martha Abichts 100. Geburtstag im Charlottenburger Haus der Kirche, Goethestraße 27. Die Feier wurde u. a. von Isa Gruner, Gerda Zurelli, Else Nordqvist und Suse Lindemann organisiert und gestaltet[4]. Werke
Literatur
Einzelnachweise
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