Marienstift Bedburg

Ehemalige Stiftskirche Bedburg, heute Pfarrkirche St. Markus
Pfarrkirche St. Markus, gotischer Chor
Das Stift in 1749, Jan de Beijer
Friedhof am Klosterplatz
Pfarrhaus am Klosterplatz

Das Marienstift Bedburg (eigentlich Bedbur) war ein im 12. Jahrhundert gegründetes geistliches Institut nahe der Klever Burg.

Geschichte

Vor 1138 stiftete Graf Arnold I. von Kleve das Stift Bedburg, das die Regeln des Prämonstratenserordens annahm, der kurz zuvor durch Norbert von Xanten gegründet worden war. Bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts diente die Stiftskirche als Grablege der Grafen von Kleve. Um 1270 wurde Bedburg reguliertes Frauenstift, 1519 reguliertes Damenstift. 1604 siedelte der Konvent nach Kleve über, die Klostergebäude in Bedburg verfielen daraufhin zusehends. 1802 wurde das Stift säkularisiert. Die ehemalige Klosterkirche dient seit 1804 als Pfarrkirche St. Markus für Schneppenbaum.

Gebäude

Die um 1130 errichtete Klosterkirche ist eine kreuzförmige romanische Anlage mit Vierungsturm. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde eine gotische Ostapsis errichtet. Nach dem Umzug des Stifts nach Kleve 1604 verfiel die Klosterkirche; die Folge war der Abbruch der Klostergebäude und der Kirche bis auf den Turm und den Ostflügel 1774. 1900–1902 wurden die fehlenden Teile der Kirche in neuromanischen Formen wiedererrichtet.

Ausstattung

Die Fensterglasbilder wurden 1965–1968 von Joachim Klos gestaltet und die Glasbilder der drei Chorfenster stammen 1903 von der Firma Josef Mencke Goch.

Ein Vesperbild, mit der klagenden Maria, die den Leichnam ihres Sohnes in den Händen hält, stammt möglicherweise vom Meister Arnt von Kalkar.

Die Orgel wurde 1968 von der Orgelbaufirma Breil (Dorsten) erbaut und 1980 erweitert. Das Schleifladen-instrument hat 50 Register auf vier Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[1]

I Hauptwerk C–g3
1. Bordun 16'
2. Prinzipal 08'
3. Hohlflöte 08'
4. Octave 04'
5. Spitzflöte 04'
6. Waldflöte 02'
7. Mixtur IV-VI 0113'
8. Trompete 08'
II Oberwerk C–g3
9. Gedackt 08'
10. Prinzipal 04'
11. Rohrflöte 04'
12. Prinzipal 02'
13. Quintflöte 0113'
14. Scharff IV 01'
15. Dulzian 16'
16. Krummhorn 08'
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
17. Holzgedackt 08'
18. Dulzflöte 08'
19. Prinzipal 04'
20. Querflöte 04'
21. Nasat 0223'
22. Schwiegel 02'
23. Terz 0135'
24. Septime 0117'
25. Sifflöte 01'
26. Mixtur V 0113'
27. Basson 16'
28. Rohrschalmei 08'
29. Hautbois 04'
Tremulant
IV Récit C–g3
30. Rohrgedackt 08'
31. Praestant 04'
32. Quinte 0223'
33. Octave 02'
34. Terzflöte 0135'
35. Sifflöte 0113'
36. Oktävlein 01'
37. Zimbel III 01'
38. Trichterregal 16'
Tremulant
Carillon (C-d3)
Pedalwerk C–g1
39. Prinzipalbaß 16'
40. Subbaß 16'
41. Octavbaß 08'
42. Gedacktbaß 08'
43. Quintade 04'
44. Prinzipal 02'
45. Hintersatz IV 02'
46. Bombarde 32'
47. Posaune 16'
48. Trompetenbaß 08'
49. Clairon 04'
50. Englisch Horn 02'
  • Koppeln: II/I, III/I, I/P, II/P, III/P

Literatur

  • Willehad Paul Eckert: Der Niederrhein – Landschaft, Geschichte und Kultur. Du Mont Buchverlag Köln, 3. Auflage 1978, ISBN 3-7701-1085-4.
  • Karl-Heinz Hohmann: Gemeinde Bedburg-Hau. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2003, ISBN 3-88094-910-7 (Rheinische Kunststätten 479).

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel
Commons: St. Markus (Bedburg-Schneppenbaum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 45′ 47″ N, 6° 11′ 9″ O