Marie-Monique RobinMarie-Monique Robin (* 15. Juni 1960 in Poitou-Charentes) ist eine französische Investigativjournalistin und Filmemacherin. Leben und WerkNach ihrem Journalistik-Studium in Straßburg ging sie nach Nicaragua und arbeitete in Südamerika als freie Journalistin. Sie war mehr als achtzigmal in Südamerika, wovon 30 Besuche nach Kuba gingen. Sie machte Reportagen über die kolumbianischen Guerrilleros und arbeitete dann für die CAPA agency. Sie ist eine der Hauptorganisatoren des Monsanto-Tribunals. Die Todesschwadronen, Französische SchuleMarie-Monique Robin dokumentierte Zusammenhänge zwischen französischen Geheimdiensten, dem argentinischen Geheimdienst und der chilenischen Geheimpolizei Dirección Nacional de Inteligencia in ihrem Buch und gleichnamigem Film „Escadrons de la mort, l'école française“ („Die Todesschwadronen, Französische Schule“). Sie zeigt darin auf, dass die Taktiken der argentinischen Sicherheitskräfte im Schmutzigen Krieg des so genannten Prozesses der Nationalen Reorganisation und während der Operation Condor in den 1970er und 1980er Jahren, welche eine massive Nutzung von Folter einbezogen, der Französischen Doktrin des Algerienkrieges (1954–1962) entstammten. Außerdem zeigte sie, dass Mitglieder französischer Behörden und hohe Offiziere beteiligt waren, die Südamerikaner in diesen Techniken zu unterrichten. Ihre Arbeit wurde mit dem Preis für „die beste politische Dokumentation des Jahres“ vom Französischen Senat sowie von Bernard Stasi ausgezeichnet.[1] Monsanto, mit Gift und GenenEiner breiten Öffentlichkeit bekannt wurde Marie-Monique Robin am 11. März 2008, als Arte ihren Dokumentarfilm Monsanto, mit Gift und Genen ausstrahlte. Darin behandelte sie verschiedene Skandale von Monsanto und zeigte auf, wie der Konzern die sehr großzügige amerikanische Gesetzgebung im Gentechnik-Bereich buchstäblich diktiert hat. Sie beschrieb von den USA bis nach Vietnam und von Europa bis Paraguay die aggressiven kommerziellen Praktiken des amerikanischen Agro-Chemie-Multis. Monsanto ist heute weltweit die Nummer eins im Bereich gentechnisch verändertem Saatgut. Das dazugehörige Buch wurde in 16 Sprachen übersetzt. Die taz nannte den Film „beeindruckend direkt“.[2] In der FAZ dagegen wurde das Buch heftig kritisiert, so handele es sich statt investigativer Recherche um ein „gesinnungsethisch instrumentiertes Firmenportrait“.[3] Der Film erhielt zahlreiche Preise, unter anderem den internationalen Umweltschutzpreis Rachel Carson Prize, den Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe und den Ekofilm-Festival Preis in der Tschechischen Republik 2009. 2011 folgte der Dokumentarfilm „Unser täglich Gift“ (Notre poison quotidien). Zukunft pflanzenZum Welternährungstag am 16. Oktober 2012 wurde der letzte Teil ihrer Trilogie, der Dokumentarfilm „Zukunft pflanzen – Bio für 9 Milliarden“, auf Arte ausgestrahlt[4]. Hier liefert Robin eine optimistische Untersuchung darüber, wie der weltweiten Lebensmittelkrise Abhilfe zu verschaffen wäre: Anhand von Beispielen aus Mexiko, Japan, Malawi, Kenia, Senegal, den USA und mehreren europäischen Ländern veranschaulicht sie, dass ökologische Landwirtschaft, die umweltgerecht und ressourcenschonend verfährt nicht nur möglich, sondern auch ertragreicher ist als die konventionelle. Der UN-Sondergesandte für Recht auf Ernährung, Olivier de Schutter, führt in die Dokumentation ein:
In der Lebensmittelkette müsse den Bauern wieder eine Schlüsselrolle zukommen. Für Deutschland werden Manfred und Friedrich Wenz gezeigt, die am Rand des Schwarzwaldes agroökologisch ohne Pflug und Chemie wirtschaften. Ihre Äcker sind ständig von Grün bedeckt, auch zur Düngung, zur Humusbildung. Friedrich Wenz:
Auszeichnungen
Bibliografie
Filmografie
WeblinksCommons: Marie-Monique Robin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|