Marianne GrunthalMarianne Grunthal (* 31. Januar 1896 in Zehdenick; † 2. Mai 1945 in Schwerin) war eine deutsche Lehrerin, die von SS-Männern am 2. Mai 1945 auf dem Bahnhofsvorplatz von Schwerin gehängt wurde, kurz vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen. Sie wurde somit Opfer der Endphaseverbrechen. LebenMarianne Grunthal war die Tochter eines Schlachters. Sie besuchte in ihrer Heimatstadt Zehdenick die Schule und die kaufmännische Berufsschule. Anschließend ging sie nach Berlin, wo sie eine Ausbildung als Lehrerin für Handarbeit und Hauswirtschaftskunde, Turn- und Schwimmunterricht absolvierte. Von 1919 bis 1943 arbeitete sie als Lehrerin in Zehdenick. 1944 musste sie wegen eines Augenleidens den Schuldienst quittieren. Durch die kriegsbedingte Evakuierung kam sie 1945 über Groß Pankow und Crivitz nach Schwerin.[1] Nachdem die Nachricht von Hitlers Tod bekannt geworden war, hatte sie erleichtert ausgerufen: „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“[2] (Andere überlieferte Version: „Gott sei Dank, jetzt gibt es Frieden“.) Dieser Ausspruch wurde von den SS-Wachmannschaften, die die Gefangenen der Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen auf Todesmärschen nach Westen führten, gehört. Sie hängten Marianne Grunthal ein Pappschild mit der Aufschrift: „Eine deutsche Frau, die sagt: Gott sei Dank, dass der Führer tot ist“ um und erhängten sie unter den Augen von Soldaten, Flüchtlingen und Einheimischen an einem Laternenmast auf dem Bahnhofsvorplatz. Am selben Tag erreichten amerikanische Truppen Schwerin. Das Grab von Marianne Grunthal befindet sich auf dem Nordfriedhof in Zehdenick (Mark). Bei ihrer Beerdigung sprach der Pastorensohn Martin Hellberg folgende Worte:
GedenkenDer Schweriner Bahnhofsvorplatz ist heute nach Marianne Grunthal benannt.[3] An einem Laternenmast auf dem Grunthalplatz wurde eine Gedenktafel angebracht. 1990 wurde der Mast wegen seines schlechten Zustands eingelagert und 1995 mit der Gedenktafel wieder aufgebaut. Auch in Zehdenick trägt eine Straße ihren Namen. Weblinks
Einzelnachweise
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