Maria Landrock studierte an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin und erhielt in der Folgezeit mehrere Engagements an dortigen Bühnen. 1939 gab sie ihr Filmdebüt als Ersatz für die erkrankte Kristina Söderbaum in Veit HarlansPedro soll hängen. Als die langwierige Produktion 1941 in die Kinos kam, hatte Maria Landrock bereits in Aus erster Ehe eine weitere Hauptrolle gespielt. Sie trat am 18. Juli 1944 bei einer SS-Truppenbetreuung im KZ Auschwitz auf. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war sie mit Auftritten im Film erfolgreich und spielte an der Seite von Willy Fritsch (Die keusche Geliebte) und Emil Jannings (Altes Herz wird wieder jung). Nach 1945 fielen ihre Filmrollen rar und klein aus wie in der internationalen Produktion Entscheidung vor Morgengrauen (1951). Auch im Fernsehen war sie nur noch selten zu sehen, wie in der Serie Die fünfte Kolonne und in drei Episoden der ZDF-Krimiserie Der Kommissar.
Im Gegensatz dazu war sie seit 1951 als Sprecherin in einer größeren Anzahl von Hörspielen überwiegend in Hauptrollen zu hören. Erst in den letzten Jahren wurden auch hier ihre Rollen kleiner.
Daneben war Maria Landrock von 1949 bis kurz vor ihrem Tod umfangreich in der Synchronisation tätig. Dabei lieh sie ihre Stimme international bekannten Kolleginnen wie Gina Lollobrigida (Fanfan, der Husar), Sophia Loren (Schade, dass Du eine Kanaille bist), Jeanne Moreau (Hinter verschlossenen Türen) und Viveca Lindfors (Gier nach Gold).
1963: Rochus Spiecker: Michol und Bethsabee (Bethsabee) – Regie: Otto Kurth (Hörspiel – SR)
1964: Johann Wolfgang von Goethe: Faust – Vierter Abend. Der Tragödie zweiter Teil, 4. und 5. Akt (Mulier Aegyptiaca) – Regie: Otto Kurth (Hörspielbearbeitung – BR)
1977: Günter Müller: Nicht alle verlieren ihren Arbeitsplatz (Frau Rabke) – Regie: Günther Sauer (Originalhörspiel – WDR)
Literatur
Helga und Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp. Sämtliche deutsche Spielfilme von 1929 – 1945. Künstlerbiographien L–Z. Verlag Medium Film Karlheinz Wendtland, Berlin 1995, ISBN 3-926945-14-1, S. 10 f.