Maria FagyasMaria Fagyas (14. Februar 1905 in Budapest, Österreich-Ungarn; gestorben 24. Juni 1985 in Palm Springs, Kalifornien) war eine ungarisch-amerikanische Romanautorin und Theaterautorin. geborenLebenMária Helena Fagyas ging in Budapest zur Schule und studierte dort. Ihr Vater Géza Fagyas fiel als Oberleutnant der österreich-ungarischen Armee in den ersten Kriegswochen des Ersten Weltkriegs am 9. Oktober 1914. Fagyas zog 1925 nach Berlin. Sie war mit dem ungarischen Theater- und Filmautor László Bús-Fekete verheiratet. 1937 wanderten beide in die USA aus. In den USA nahm sie den Namen Mary Helen Fay, dann auch Mary Bush-Fekete an. Maria Fagyas schrieb Bühnenstücke in englischer Sprache und übersetzte für Franz Werfel Der veruntreute Himmel ins Englische. 1963 legte sie ihren ersten Roman vor, der sogleich den „Edgar Allan Poe Special Award“ erhielt. Inspektor Nemetz und die ungarische Revolution 1956Im Roman Die Fünfte liegen an einem Abend während der Revolutionstage 1956 in Budapest auf einer Straße fünf Frauenleichen, und nur weil Inspektor Nemetz schon mittags den gleichen Weg gegangen war, fällt ihm auf, dass jetzt fünf statt vier Frauenleichen auf dem Pflaster liegen. Nemetz beginnt dickköpfig mitten im politischen Massenmord einem privaten Mordfall nachzugehen. Fagyas konstruiert in diesem Roman den mentalen Zweikampf zwischen dem Mörder und dem Polizisten, den letzterer verliert, wobei aber die Gerechtigkeit auf absurde Weise zum Zuge kommt: der Mörder wird von der russischen Interventionsmacht für etwas bestraft, was er nicht begangen hat.[1] Adolf HofrichterDie „Hofrichter-Affäre“[2][3][4] 1909 bildete die Vorlage für den Roman The Devil’s Lieutenant (Der Leutnant und sein Richter), den Fagyas ihrem im Ersten Weltkrieg gefallenen Vater widmete. Am 17. November 1909 wurde der Hauptmann i. G. Richard Mader in seiner Wohnung in der Hainburgerstraße in Wien mit einer Zyankalivergiftung aufgefunden. Die Polizei fand bei ihm eine Schachtel mit Pastillen, die als potenzfördernde Mittel angepriesen wurden. Unterzeichnet war der Werbebrief von einem „Charles Francis“. Ähnliche Postsendungen waren neun weiteren jungen Offizieren zugesandt worden, die Absolventen des Generalstabslehrgangs 1905 waren. Bei Oberleutnant Adolf Hofrichter, der ebenfalls diesem Ausmusterungsjahrgang angehört hatte und nun beim Infanterieregiment Nr. 14 Großherzog von Hessen in Linz stationiert war, wurden gleichartige Schachteln gefunden, und eine Schriftprobe erhärtete den Verdacht. Hofrichter gestand dem militärischen Untersuchungsrichter Jaroslav Kunz die Giftanschläge und gab als Motiv seine Benachteiligung bei der Auswahl zum Generalstab an, widerrief allerdings das Geständnis. Hofrichter wurde im Mai 1910 in einem Militärgerichtsverfahren im Wiener Garnisonsgericht am Hernalser Gürtel zu zwanzig Jahren schwerem Kerker verurteilt. Adolf Hofrichter wurde in die Militärstrafanstalt Möllersdorf eingewiesen und wurde in der Österreichischen Republik 1919 freigelassen. Über den Fall hatten seinerzeit auch Max Winter[5] und Karl Kraus berichtet, Egon Erwin Kisch ließ 1928 von seiner Stellungnahme für Hofrichter ab, als dieser nationalsozialistische Sympathien äußerte. Fagyas spitzt die Romanhandlung auf die Auseinandersetzung zwischen Hofrichter und dem Ermittler um das Geständnis zu. Der Vorabdruck der deutschen Übersetzung erschien 1971 als Fortsetzungsroman in der Illustrierten Stern. Die WitwenmacherinDer Roman Die Witwenmacherin ist eine freie Bearbeitung einer Mordserie in der ungarischen Gemeinde Tiszazug in den 1920er Jahren[6]. Verfilmungen
Werke
Theaterstücke
Drehbücher
Theaterbearbeitungen
Weblinks
Einzelnachweise
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