Maria Dąbrowska stammte aus dem verarmten polnischen Landadel und war mit dem politischen Aktivisten Marian Dąbrowski verheiratet. Zugleich literarisch wie politisch interessiert, setzte sie sich für Menschen ein, die von den Zeitumständen und der Armut auf dem Lande in negativer Weise betroffen waren.
In ihren Romanen, Theaterstücken und Zeitungsartikeln analysierte sie die psychischen Folgen des Weltgeschehens für die einfachen Menschen. In Nächte und Tage schildert sie das Absinken des Landadels ins Bürgertum.
Ihre Bücher wurden vor allem in der DDR herausgegeben.[1]
Zitat
„Die Polen neigen als Nation zu einer Ethik, die unter außergewöhnlichen, pathetischen Umständen das Opfer des Lebens und der Habe fordert. Es fehlt ihnen aber fast völlig die soziale, normale Ethik der Forderungen und Verpflichtungen, die von der jahrhundertealten Tradition des Westens gepflegt wurde und zu einem glücklichen, weil redlichen Leben im Alltag führt.“[2]
Werke
Dzieci ojczyzny (Kinder des Vaterlands), 1918
Gałąź czereśni (Kirschzweig), 1922
Uśmiech dzieciństwa (Lächeln der Kindheit), 1923
Ludzie stamtąd (Die Leute von drüben), 1926
deutschsprachige Ausgabe: Die Landlosen. Übersetzt von Paul Breitenkamp. Propyläen Verlag, Berlin 1937.
Noce i dnie (Nächte und Tage), 1932–1934
Znaki życia (Lebenszeichen), 1938
Gwiazda zaranna (Der Morgenstern), 1955
Tagebücher (Dziennik): 1914–1965. Frankfurt am Main, 1989, ISBN 3-518-40206-4
Der dritte Herbst. Autorisierte Übertragung aus dem Polnischen und Nachwort von Eberhard Dieckmann. Rütten & Loening, Berlin 1961.
Daraus fünf ausgewählte Erzählungen: Nacht über der Erde. Erzählungen (= Roman für alle; Band 232). Aus dem Polnischen übertragen von Erhardt Dieckmann. Verlag der Nation, Berlin 1978.