Margarita FischerMargarita Fischer (später Margarita Fisher, * 12. Februar 1886 in Missouri Valley, Iowa; † 11. März 1975 in Encinitas, Kalifornien) war eine amerikanische Stummfilm- und Theaterschauspielerin.[1] In verschiedenen Artikeln wurde sie als „Babe“ Fischer bezeichnet.[2][3] Frühe JahreMargarita Fischer wurde am 12. Februar 1886 in Missouri Valley (Iowa) geboren.[2] Ein Artikel aus dem Jahr 1902 behaupte, sie sei gebürtig aus Silverton, Marion County in Oregon.[3] Ihre Eltern waren Johan (später John), ein Deutsch-Amerikaner der ersten Generation, und Katherine „Kate“ E. Fischer (geb. Hageny). Ihr Vater arbeitete zunächst als Hotelier und wurde später als Minnesänger bekannt. Gemeinsam mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Dorothy wirkte Fischer bereits in ihrer Kindheit in verschiedenen Produktionen mit.[4] TheaterproduktionenFischer war als Kinder- und Jugenddarstellerin in den Theatergruppen der Pazifikküste bekannt. Bereits im Alter von acht Jahren bekleidete sie anspruchsvolle, dramatische Rollen. Dies hatte zur Folge, dass sie jahrelang als Wunderkind bezeichnet wurde.[5] Ihr Bühnendebüt gab sie in Portland, wo sie die Rolle der Adrienne in dem Stück The Celebrated Case übernahm.[6] 1901 wurde sie die Hauptdarstellerin der Fischer-Van Cleve Company.[2] Ihre stark werdende Bekanntheit veranlasste ihren Vater die Margarita Fischer Stock Company zu gründen. Das Theaterensemble tourte einige Jahre entlang der Pazifikküste. Nach dem Tod ihres Vater beteiligte sich Fischer an verschiedenen Aktiengesellschaften. Eine davon wurde von der amerikanischen Schauspielerin Grace George geleitet.[7] Bei ihren Auftritten im Vaudeville lernte Fischer ihren späteren Ehemann, den Filmregisseur Harry A. Pollard, kennen. Zusammen führten sie den Sketch When Hearts Are Trumps (Wenn Herzen Trumpf sind) in den wichtigsten Vaudeville-Kreisen auf.[7] Später agierten sie als Schauspieler bei der Selig Polyscape Company, mit der Imp Company in der Produktion New York, New York und später bei Universal Pictures. FilmproduktionenNach Beendigung ihres Wirken im Vaudeville, trat Fischer in Chicago in Filmen der US-amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft Selig Polyscape Company auf.[7] Zu sehen war sie mindestens von 1910 bis 1927 in verschiedenen Hollywood-Stummfilmen. Ihre ersten Filmerfahrungen sammelte sie bei der American Company. In den drei folgenden Jahren war Fischer die Hauptdarstellerin bei Universal Pictures. 1913 spielte sie die Hauptrolle in dem von der US-amerikanischen Filmregisseurin Lois Weber geschriebenen und inszenierten Film How Men Propose. Der Film ist von Universal Pictures produziert, die zu der Zeit noch an der Ostküste ansässig waren. Nach der Entstehung der American Beauty Company wurde Fischer für jede weibliche Hauptrolle engagiert. Bekanntheit erlangte sie 1913 in ihrer Rolle als afroamerikanisches Sklavenmädchen in der Verfilmung des Drei-Rollen-Epos Onkel Toms Hütte (im Original: Uncle Tom’s Cabin) von Harriet Beecher Stowe.[8] In dem Film war sie bereits gemeinsamen mit Harry A. Pollard zu sehen. Aufgrund ihrer Rolle als Eliza erhielt Fischer von der kalifornischen American Film Company in Santa Barbara einen Langzeitvertrag. Sie gewann international Aufmerksamkeit als „die amerikanische Schönheit der Leinwand“. Ihr Gesicht wurde auf den Fotos in das Herz einer Rose montiert, was zu einem Markenzeichen des Films wurde. Pollard führte bei der Universal-Produktion von Uncle Tom’s Cabin Regie. In dem Film, der 1927 veröffentlicht wurde, agierte Fischer als erwachsene Eliza. Fischer war auch in weiteren Produktionen zu sehen, so unter anderem 1914 in Lost: A Union Suit und A Joke On Jane, 1915 in The Quest, 1917 in Robinson Crusoe, 1918 in Impossible Susan, 1919 in Trixie From Broadway, 1920 in The Thirtieth Piece of Silver sowie 1925 in Any Woman. Im April 1916 gründeten Fischer und ihr Ehemann Harry A. Pollard die Pollard Picture Plays Corporation. Pollard führte Regie, während Fischer als Schauspielerin agierte. Der Regisseur und Produzent George W. Lederer war ihr Protegé. Ihre erste Produktion Die Perle des Paradieses wurde in Los Angeles, Kalifornien, Honolulu, Hawaii und auf den Südseeinseln aufgeführt. Fischer konnte ihre Filmkarriere in der Ära des Tonsfilms nicht fortzusetzen. Zugleich wurde ihre Laufbahn von der Filmwissenschaft für viele Jahre weitestgehend vergessen und ignoriert. Ihr Schaffen umfasst mehr als 100 Produktionen.[9] Späte Jahre und TodWährend des Ersten Weltkrieges änderte Fischer aufgrund der antideutschen Stimmung der Amerikaner die Schreibweise ihres Nachnamens auf Fisher. In den Abspannen der Filme wurde sie manchmal als Margarieta Fisher, Marguerite Fisher,[10] Margarite Fisher und Margurita Fisher gelistet. 1944 lebte sie in San Diego und war als Republikanerin registriert. 1977 verstarb Fischer in Encinitas (Kalifornien) an einer Erkrankung des Herzens. Sie wurde auf dem privaten Friedhof Forest Lawn Memorial Park in Glendale begraben.[11] FilmographieKurzfilme1910
1911
1912
1913
1914
1917
Langfilme1913
1914
1915
1916
1917
1918
1919
1920
1921
1924
1925
1927
WeblinksCommons: Margarita Fischer – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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