Ob sie ihren Namen von dem Ort Marke südwestlich des Harzes übernahmen und sich im 12. Jahrhundert im Untereichsfeld niederließen[1] oder von der Goldenen Mark (aurea marchia) bei Duderstadt ableiteten, ist nicht bekannt. Als erster wird im Jahr 1189 ein Bruno von Marchia erwähnt.[2]
Mitglieder des Adelsgeschlechts waren als Ministeriale des Quedlinburger Stiftes in der Mark Duderstadt begütert und mit weiteren Gütern und Ländereien verschiedener Grafen belehnt. Ende des 13. Jahrhunderts wurden größere Teile ihres Eigentums im Untereichsfeld an die von Westernhagen verkauft oder verpfändet und die Familie verlagerte ihren Mittelpunkt ins Obereichsfeld. Wann die Adelsfamilie erloschen ist, ist nicht genau bekannt, in der Mitte des 14. Jahrhunderts wurden letztmals Mitglieder der Familie erwähnt.[3]
Es bestand eine unmittelbare Stammesverwandtschaft mit der untereichsfeldischen Adelsfamilie von Westernhagen.[4] Vermutlich sind die von Westernhagen sowie die von Immingerode, Berlingerode und Etzenborn agnostisch aus der Familie von der Mark hervorgegangen.[5]
Wappen
Das Wappen bzw. Siegel zeigt einen aufsteigenden Löwen und ist identisch mit dem Wappen derer von Westernhagen.
Hugo ist 1204 Zeuge des Verkaufs des Zehnten von Teistungenburg, Ferna, Ickendorf, Teistungen und Wintzingerode vom Kloster Lippoldsberg an das Kloster Pöhlde
Hugo de Marchia
1287 verschenkt Hugo zwei in der Nähe von Teistungenburg gelegene Mühlen dem Kloster[6] (ob die bis ins 20. Jahrhundert existierende Obere Klostermühle und Untere Klostermühle von Teistungenburg damit gemeint sind, ist nicht bekannt)
1291 Hugo de Marchia und Conrad von Rusteberg bekommen von Ludwig Graf von Everstein das halbe Dorf Woldesha und 10 Hufen Land in Ekeneberge und Hagen zu Lehen[7]
1297 verkauft er dem Kloster Teistungenburg Güter in Teistungen, Nesselröden, Rosenthal und den Wald Stäpe, die er von den Grafen von Lutterberg zu Lehen hat
Anfang des 14. Jahrhunderts ist ein Fräulein von Marchia im Kloster Teistungenburg[10]
1330 Hugo (vermutlich der Sohn von Hugo) tritt dem Kloster Teistungenburg mehrere Höfe in Teistungen ab und verzichtet 1338 zu Gunsten der Äbtissin zu Quedlinburg auf Güter in Teistungen
1356 Hugo (und Otto) verkaufen denen von Westernhagen ihr Gut in Nesselröden[11]
1366 Gela von der Mark und ihr Sohn Otto verkaufen ihren Teil am Odenberg und Dietzenrode an die Herren von Hanstein[12]
Einzelnachweise
↑Carl Duval: Das Eichsfeld. (Reprint) Verlag Harro von Hirschheydt, Hannover-Dören 1979.
↑Johann Wolf: Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel. Göttingen 1819 (Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel, als Beitrag zu dessen Geschichte.), S. 16
↑Johann Wolf: Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel. Göttingen 1819, S. 16
↑Georg Adalbert Mühlverstedt: J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch. Bd. 7, Verlag Bauer&Raspe Nürnberg 1900, S. 13 und Tafel 9
↑Das Goslaer Reichsvogtgeld. Staufische Burgenpolitik in Niedersachsen und auf dem Eichsfeld. In: Historische Studien Heft 425, Lübeck 1974
↑ Johann Wolf: Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel. Göttingen 1819 (Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel, als Beitrag zu dessen Geschichte.), S. 39
↑ Johann Wolf: Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel. Göttingen 1819, S. 79
↑Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. O. Hendel, Göttingen 1903, S. 738