Marcel Wittrisch war Sohn eines Pelzhändlers. Er besuchte in Leipzig zunächst die Handelhochschule, studierte dann Gesang in Leipzig, später in München. Abgeschlossen wurde das Studium durch einen Aufenthalt in Mailand. Er hatte am 1. Januar 1925 sein Debüt am Theater von Halle (Saale) mit der Partie des Konrad in Heinrich Marschners Oper Hans Heiling. 1926 übersiedelte er an das Opernhaus am Steinweg in Braunschweig und war ab 1929 in Berlin tätig. Er wohnte in der Arnimallee 16–18 im Berliner Ortsteil Dahlem.
1927 bis 1928 war er bei der Schallplattenfirma Vox unter Vertrag und ab 1927 bei der Electrola, wo er in den folgenden 12 Jahren 317 Schallplattenaufnahmen machte. 1933 bis 1935 kamen einige Telefunkenplatten dazu, 1949 nahm er für die Decca auf. Für die Elektrola entstand 1930 eine Schallplatte mit den Comedian Harmonists in Berlin mit den Titeln Träume, die nur um deine Liebe sich drehen und Ich träum’ von einer Märchennacht.
Er hinterließ der Nachwelt fast 400 Plattenaufnahmen, unter anderen Gesamtaufnahmen von Lohengrin, Rigoletto, Der Freischütz (Ausschnitte, 1936), Eine Nacht in Venedig (1938), einzelne Opernarien, Schlager (darunter das erfolgreiche Oh Donna Clara, 1930), Volkslieder und Operettenaufnahmen.
Thomas Semrau „Marcel Wittrisch“ und Jim Seddon „Marcel Wittrisch discography“ in: The Record Collector Vol. 40, Nr. 4 (1995)
Einzelnachweise
↑Wittrisch, Marcel. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 270