María Nsué Angüe wurde 1945 in einem Gefängnis in der nordöstlichen Stadt Ebebiyín der damaligen spanischen Kolonie Guinea (heute Äquatorialguinea) geboren.[2] Ihre Eltern, beide den Fang angehörig, waren wegen ihrer politischen Ansicht inhaftiert. Ihr Vater soll Diplomat gewesen sein.[1]
Im Alter von acht Jahren zog sie mit ihren beiden Eltern nach Madrid. Dort schloss Angüe ihre Schulausbildung ab und studierte zunächst Journalismus am Instituto Lope de Vega.[2] Während ihres Studiums entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben und begann ihre schriftstellerische Tätigkeit. Anschließend arbeitete sie kurzzeitig in Addis Ababa, bevor sie im Alter von 21 Jahren zurück in ihr Heimatland zog.[2] Dort arbeitete Angüe zunächst für einen Radiosender und später für das Ministerium für Kultur und Bildung.
Schriftstellerische Tätigkeit
1985 veröffentlichte die Universidad Nacional de Educación a Distancia ihr Werk Ekomo. Sie war damit die erste Frau Äquatorialguineas, die ein Buch veröffentlichte. Das Werk handelt vom Leben und Tod eines Mannes der Fang, erzählt aus der Perspektive seiner Ehefrau. Das Werk ist größtenteils in klassischem Hochspanisch geschrieben und besitzt nur wenige Guineaismen,[2] lehnt sich aber an die epische Erzähltradition der Fang an. Es wurde 1995 unter dem Titel „Ekomo: Au cœur de la forêt guinéenne“ auch ins Französische übersetzt. 2017 publizierte SIAL Ediciones (Madrid) eine zweite Ausgabe von Ekomo im spanischen Original.[5]
Conversación con María Nsué Angüe, Mischa G. Hendel, 2008 / veröffentlicht 2014 in: África/América. Literatura y Coloniadad, eds. Ana Pizarro & Carolina Benavente, FCE, Santiago de Chile: pp. 229–241